Noureldin Y et al., Benha, EGY, Abstract #172
Vorhergehende Studien haben einen Temperaturanstieg innerhalb des oberen Harntraktes auf ≥54°C als Grenze definiert, welche zu einem thermischen Parenchymschaden führen kann. Mit der Einführung leistungsstärkerer Lasersysteme steigt das Risiko, solche Temperaturwerte zu erreichen. Ziel dieser Studie war den Einfluss verschiedener Spülstärken, kombiniert mit verschiedenen Ureter-Access-Sheaths (UAS) auf die Temperaturentwicklung unter high-power Lasereinstellungen zu zeigen.
Studie: Hierfür wurden in einem Tierversuch mit einem anästhesierten Schwein verschiedene UAS (10/12, 12/14, 14/16F) retrograd eingebracht. Darüber wurde ein flexibles URS eingebracht und in einem Nierenkelch die Ho:YAG Laserfaser (Lumenis 120P) mit 40W und 60W für 20, 40 und 60 Sekunden aktiviert. Die Temperaturmessung erfolgte dabei über eine perkutan eingebrachte Temperatursonde in Echtzeit. Bei Spülung ohne Pumpe (Schwerkraft) zeigte sich mit jedem UAS ein Temperaturanstieg über die potenziell schädigende Grenze von 54°C. Mit forcierter Spülung zeigte sich auch ohne UAS kein Temperaturanstieg über 54°C.
FAZIT: Diese Studie verdeutlicht die Relevanz eines suffizienten Spülstroms während Laserlithotripsie, vor allem bei high-power Lasern. Unklar ist jedoch, wie hoch der intrarenale Druck während forcierter Spülung war, was wiederum relevant in Bezug auf infektiöse Komplikationen wie SIRS (systemisches inflammatorisches Response-Syndrom) oder Sepsis ist.
Innovation: ★★☆ Datenqualität: ★☆☆ Praxisrelevanz: ★★★