In einer multizentrischen, prospektiven, randomisierten Studie wurden Retrograde Intrarenale Chirurgie (RIRS) und MiniPerc (MP) bei Nierensteinen zwischen 1 und 2 cm verglichen, um die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Eingriffe zu bewerten.
Studie: In die Studie wurden Patienten mit singulären Nierenkonkrementen mit einem Durchmesser von 1 bis 2 cm eingeschlossen und in zwei Gruppen randomisiert: Patienten, die mit RIRS behandelt wurden (Gruppe A) und Patienten, die mit MP behandelt wurden (Gruppe B). Die Steinfreiheit wurde drei Monate postoperativ mittels CT-Scan bestimmt. Steinfreiheit wurde als negativer CT-Scan oder als Vorhandensein von Restfragmenten <3 mm bei asymptomatischen Patienten definiert.
Ergebnisse: 356 konsekutive Patienten wurden zwischen 2016 und 2019 eingeschlossen; 174 Patienten in Gruppe A und 182 in Gruppe B. Die mittlere Steingröße betrug 18,01 mm in Gruppe A und 19,33 mm in Gruppe B (p=0,18). Die gesamte Steinfreiheitsrate betrug 71,3 % in Gruppe A und 80,7 % in Gruppe B. Für Konkremente der oberen Kelchgruppe zeigte sich eine höhere Steinfreiheitsrate in Gruppe A (38/40, 95 %), während Gruppe B ein besseres Ergebnis bei Konkrementen der unteren Kelchgruppe zeigte (42/45, 93,3 %). Die Rate der Zweiteingriffe war zwischen den beiden Gruppen ähnlich (p=0,31). Auch die Notwendigkeit eines zusätzlichen Eingriffs war zwischen den beiden Gruppen vergleichbar (p=0,18). Die Komplikationsrate betrug 9,7% in Gruppe A und 5,4% in Gruppe B.
Sowohl RIRS und MP sind sichere und effektive Verfahren zur Behandlung von Nierensteinen zwischen 1 und 2 cm. Die Effektivität beider Verfahren ist abhängig von der Lage des Steines: RIRS zeigte sich effektiver für Konkremente der oberen Kelchgruppe, während MP effektiver bei Konkrementen der unteren Kelchgruppe war.
Innovation: ★☆☆ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★★★