Stabile et al., Milan, I, Abstract #891
In der Studie wurde retrospektiv bei 688 Prostatakarzinom-Patienten nach fokaler Therapie (25,9% ISUP 1, 61,5% ISUP2, 12,6% ≥ ISUP3) der Zusammenhang zwischen der prozentuellen PSA-Reduktion mit der Rezidiv-Wahrscheinlichkeit analysiert. Da es bis dato keine einheitlichen, validierten Kriterien für die Beurteilung des Therapieerfolgs oder die Nachsorge bei fokaler Therapie gibt, sind diese Daten für jene, die eine fokale Therapie durchführen, extrem wichtig.
Die PSA-Reduktion wurde als prozentueller Unterschied von präoperativem PSA zum postoperativen Nadir gemessen – eine durchschnittliche Zeit bis zum Erreichen dieses Nadirs wird von den Autoren leider nicht angegeben. Primärer Studienendpunkt war die Notwendigkeit für eine weitere Therapie.
Die Ergebnisse zeigten, dass ab einer PSA-Reduktion von 80% das Risiko für eine weitere Therapie stark absinkt (unter 40% Therapie jeglicher Art, unter 20% für eine radikale Therapie). Wie zu erwarten, war bei Patienten mit einer PSA-Reduktion unter 25% das Risiko sehr hoch.
Fazit: Es handelt sich hierbei um wichtige Daten für die fokale Therapie. Die PSA-Reduktion erlaubt offenbar eine erste Einschätzung des Therapieerfolges bei fokaler Therapie; es fehlen im Abstract jedoch einige wichtige Details: Die Zeit bis zum Erreichen des PSA-Nadirs sowie der Zusammenhang zwischen PSA-Reduktion und einem Prostatakarzinom in einer nachfolgenden Biopsie wären hier sehr wichtig. Die endgültige Publikation kann diese zusätzlichen Fragen hoffentlich beantworten.
Innovation: ★★☆ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★★☆