In das prospektive RUN-CD-Register wurden zwischen 2017 und 2020 in 44 deutschen CED-Zentren Morbus-Crohn-Patient:innen mit einer neu initiierten Biologikatherapie eingeschlossen. Insgesamt wurden 550 Patient:innen (308 Ustekinumab, 242 Anti-TNF) mit M. Crohn in diese Analyse inkludiert. Endpunkt war die klinische Remission mit einem Harvey-Bradshaw-Index (HBI) ≤ 4 nach 24 Monaten; der Wechsel auf ein anderes Biologikum wurde als Therapieversagen gewertet. Die Anzahl der Wechsel innerhalb von zwei Jahren war unter UST signifikant geringer als unter Anti-TNF (27,6 % vs. 37,1 %; p = 0,038). Besonders groß war dieser Unterschied im Vergleich mit Infliximab (27,6 % vs. 46,7 %; p = 0,003). Im Erreichen der klinischen Remission war kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen UST und Anti-TNF (51,2 % vs. 54,4 %) nachweisbar. Die Remissionsraten waren ähnlich zwischen UST vs. Adalimumab, jedoch signifikant höher für UST vs. IFX (54,4 % vs. 37,9 %; p = 0,008) sowie signifikant höher für ADA vs. IFX (58,2 % vs. 37,9 %; p = 0,003).
Fazit: Diese prospektiven Real-World-Daten zeigen, dass bei einem sehr guten Sicherheitsprofil und ähnlicher klinischer Remissionsrate mit Ustekinumab seltener die Notwendigkeit eines Therapiewechsels auftrat als mit Anti-TNF.
OP36: Bokemeyer B et al., Real-world evidence on comparative effectiveness of Ustekinumab vs anti-TNF in Crohn’s disease with propensity score adjustment: two-year maintenance phase results from the prospective observational RUN-CD study