Renale und urologische Komplikationen gehören zu den extraintestinalen Manifestationen bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Diese Studie beschreibt das entsprechende Risiko in einer schwedischen Population. Etwa 1,7 Millionen Patient:innen, bei denen zwischen 2006 und 2018 die glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) bestimmt wurde, wurden inkludiert. Nach einer Beobachtungsphase von median 9 Jahren entwickelten etwa 10.000 dieser Personen eine neu diagnostizierte CED. Verglichen mit der Nicht-CED-Gruppe zeigte sich für die CED-Gruppe ein erhöhtes Risiko für die Entstehung eines chronischen Nierenversagens (CKD) (HR 1,24; 95%-KI 1,10–1,40) sowie für die Verschlechterung einer CKD (HR 1,11; 95%-KI 1,00–1,24). Das Risiko für ein akutes Nierenversagen (HR 1,97; 95%-KI 1,70–2,29) war bei einem 10-Jahres-Risiko von 3,6 %, für Nierensteine (HR 1,69; 95%-KI 1,48–1,93) bei einem 10-Jahres-Risiko von 5,6 % und für eine sekundäre Amyloidose (HR 2,77; 95%-KI 1,44–5,35) bei einem 10-Jahres-Risiko von 0,2 % mit neu aufgetretener CED höher als ohne CED.
Fazit: Zusammenfassend entwickelt eine:r von 10 Patient:innen in 10 Jahren ein chronisches Nierenversagen. Die Kontrolle der Nierenwerte sollte daher fester Bestandteil jeder Kontrolluntersuchung bei CED-Patient:innen sein.
OP07: Yang Y et al., Absolute and relative risks of kidney and urological complications in patients with Inflammatory Bowel Disease