In diese Registerstudie wurden alle Morbus-Crohn-Erstdiagnosen in Dänemark zwischen 2003 und 2018 eingeschlossen, die innerhalb eines Jahres eine Erstlinientherapie in Form einer Ileozökalresektion oder einer Anti-TNF-Therapie erhielten. Primärer Endpunkt war ein kombinierter Endpunkt aus Hospitalisierung, Glukokortikoidgebrauch, Operation oder perianaler Fistulierung, jeweils Morbus-Crohn-assoziiert. Sekundärer Endpunkt war die Notwendigkeit einer Therapie mit Immunmodulatoren, Anti-TNF oder keiner Therapie jeweils nach Ileozökalresektion innerhalb von 5 Jahren. Insgesamt 16.443 Patient:innen wurden in dem Zeitraum mit Morbus Crohn diagnostiziert. 3,5 % erhielten eine Ileozökalresektion und 4,2 % eine Anti-TNF-Therapie als Erstlinientherapie innerhalb eines Jahres. Die Risikoreduktion für das Erreichen des kombinierten Endpunktes betrug 33 % zugunsten der Gruppe mit Ileozökalresektion. Der Anteil der Patient:innen, bei denen nach Ileozökalresektion innerhalb von 5 Jahren eine Therapie mit Immunmodulatoren eingeleitet wurde, betrug 47,5 %, bei Anti-TNF-Therapie 17,1 % und bei keiner Therapie 50,3 %.
Fazit: Die Ileozökalresektion stellt eine anerkannte Erstlinientherapie dar, wird in der Praxis aber meist nur als Reservetherapie eingesetzt. Diese Daten zeigen, dass für ausgewählte Patient:innen gute Ergebnisse ohne nachfolgend notwendige Biologikatherapie möglich sind.
OP11: Agrawal M et al., Ileocecal resection for recently diagnosed ileocecal Crohn’s disease is associated with improved long-term outcomes compared to anti-tumor necrosis factor therapy: a population-based study