In einer populationsbasierten Kohortenstudie in Ostdänemark (2.730.000 Personen; 46 % der dänischen Bevölkerung) wurde die Rezidiv- und Re-Resektionsrate bei Patient:innen mit Morbus Crohn untersucht, bei denen zwischen 2010 und 2020 eine primäre Darmresektion durchgeführt wurde. Die Kohorte umfasste 631 Patient:innen mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 118 Monaten.
Das kumulative Risiko für eine erneute Resektion aufgrund von Krankheitsaktivität lag 5 und 10 Jahre nach der primären Resektion bei 10,1 und 14,1 %. Während das Risiko einer erneuten Resektion 5 Jahre nach einer Ileozökalresektion bei 6,3 % lag, war das 5-Jahresrisiko nach einer Resektion in einem Kolonsegment (Zökum ausgenommen) mit 19 % doch deutlich erhöht. Die mediane Zeit von der primären Resektion bis zum Wiederauftreten der Krankheit betrug 11,3 Monate mit einem kumulativen Risiko von 73,6 % nach 10 Jahren. Die Einleitung einer prophylaktischen Biologika-Therapie innerhalb des ersten Jahres nach einer Resektion zeigte nur bei einem B2- und B3-Phänotyp und bei Patient:innen nach einer Ileozökalresektion einen Vorteil in Bezug auf die Re-Resektionsrate.
Fazit: Die Studie unterstreicht, dass bei den meisten Morbus-Crohn-Patient:innen nach einer primären Resektion ein Rezidiv auftritt und das Risiko einer Re-Resektion bei Patient:innen mit primärer Resektion eines Kolonsegmentes am höchsten ist.