Die exklusive enterale Ernährung (EEN) stellt eine etablierte Therapie insbesondere beim pädiatrischen Morbus Crohn dar. Durch die spezielle Ernährungszusammensetzung wird in einem hohen Patientenanteil eine Remission erreicht. Die EEN kann allerdings individuell belastend sein. Um Patient:innen zu selektionieren, die von einer EEN profitieren, fehlen prädiktive Biomarker. Die Autor:innen untersuchten 37 Kinder (medianes Alter 12,4 Jahre) mit aktivem M. Crohn und erhoben Ernährungsparameter, Konzentrationen von Cytokinen und andere inflammationsassoziierte sowie mikrobielle und metabolomische Profile. Ein besonders interessanter Aspekt war die aufwendige Sammlung von räumlich-longitudinalen Mikrobiomproben (aus verschiedenen Darmabschnitten sowie fäkal). Dabei konnten erkrankungs- und inflammationsbezogene Parameter zur Baseline das Ansprechen nicht vorhersagen. Die Autor:innen beschreiben jedoch die Zusammensetzung der duodenalen Mikrobiota als prädiktiv für das Ansprechen.
Fazit: Die Ergebnisse bieten interessante Einblicke in mögliche Mechanismen der EEN beim M. Crohn. Allerdings sind derartige Signaturen nicht unmittelbar für die klinische Entscheidungsfindung anwendbar und insbesondere die Rolle des duodenalen Mikrobioms ist schwierig zu interpretieren. Die Autor:innen berichten nicht über einen Zusammenhang mit einem Befall des oberen Gastrointestinaltrakts.
DOP31: Gerasimidis K et al., Gut metabolomic and compositional signatures predict response to treatment with exclusive enteral nutrition in children with active Crohn’s disease