Präklinische Daten anhand von Tierversuchen legten die Vermutung nahe, dass die kombinierte Blockade von Interleukin 23 (IL-23) und TNFα wirksamer ist als die jeweilige Monotherapie. In einer randomisierten, doppelblinden, multizentrischen klinischen Phase-IIa-Studie wurde nun die Wirksamkeit und Sicherheit einer Kombinationstherapie mit dem IL-23-Blocker Guselkumab (GUS) und dem TNFα-Blocker Golimumab (GOL) mit der jeweiligen GUS- oder GOL-Monotherapie verglichen. Es wurden insgesamt 214 TNFα-Blocker-naive Patienten mit moderat-schwerer aktiver Colitis ulcerosa eingeschlossen. Die Patienten erhielten entweder 200 mg GUS intravenös zu Woche 0, 4 und 8 oder 200 mg GOL subkutan zu Woche 0, gefolgt von 100 mg GOL zu Woche 2, 6 und 10 oder eben beide Substanzen in Kombination. Den primären Endpunkt (klinisches Ansprechen zu Woche 12) erreichten 83,1 % der Patienten unter der Kombinationstherapie GUS+GOL verglichen mit GUS (74,6 %) und GOL (61,1 %). 36,6 % GUS+GOL verglichen mit 21,1 % GUS und 22,2 % GOL waren am Ende der Studie in klinischer Remission. Die Rate der unerwünschten Wirkungen (AE) war in allen drei Gruppen vergleichbar.
Bedeutung für die Praxis: In Sinne einer potenten Induktionstherapie könnte uns vielleicht bald die Kombination von zwei Biologika, einem TNFα-Blocker und einem IL-23-Blocker zur Verfügung stehen.
63: OP36: Efficacy and safety of combination induction therapy with guselkumab and golimumab in participants with moderately-to- severely active Ulcerative Colitis: Results through week 12 of a phase 2a randomized, double-blind, active-controlled, parallel-group, multicenter, proof-of-concept study; B. Sands, New York, United States