Nicht weil nur weil Prof. Reinisch (eines der Gründungsmitglieder der European Crohn’s and Colitis Organisation und sicher einer der bekanntesten „IBDologen“ aus Österreich) präsentiert hat, sondern auch weil hier Daten eines sehr vielversprechenden Antikörpers aus der neuen Gruppe „Anti-TL1a“ vorgestellt wurden, möchte ich über diese Studie berichten. Zu erwähnen ist, dass diese Gruppe im Gegensatz zu den bisher verfügbaren Therapieoptionen nicht nur antientzündliche, sondern mechanistisch bedingt auch antifibrotische Effekte haben sollte.
Direkt davor wurden die Daten der Crohn-Studie präsentiert, und damit zeigte sich auch gleich eine Besonderheit dieser Studie – es ist eine sogenannte „Basket“-Studie, es werden also innerhalb eines Protokolls sowohl Patient:innen mit Morbus Crohn als auch Colitis ulcerosa eingeschlossen (jeweils ca. 120) und dann im Rahmen einer Induktion über 14 Wochen auf einen von drei Armen randomisiert: entweder Placebo, 900 mg Duvakitug s.c. q2w oder 450 mg Duvakitug s.c. q2w ab Woche 2 nach jeweils 2.250 mg Duvakitug s.c. als „loading dose“ zu Woche 0. Es musste eine moderat bis schwere CU vorliegen (definiert nach den üblichen Kriterien, modifizierter Mayo-Score [mMS] von 5 bis 9 mit Endoskopie von zumindest 2). Der primäre Endpunkt war definiert als klinische Remission zu Woche 14 (mMS <3).
Insgesamt wurden 137 Patient:innen eingeschlossen (PBO 44, 450 mg 47, 900 mg 46), von denen 131 die Woche 14 erreichten (5 der 6 Fälle von Therapieabbruch waren im PBO-Arm). Erwähnenswert ist, dass als Vortherapie ein Versagen von bis zu 3 modernen Klassen (inklusive JAKi!) erlaubt war. Der primäre Endpunkt wurde bei 48 % (900 mg) und 36 % (450 mg) der Patient:innen erreicht, unter PBO nur bei 20 %. Wie bei vielen anderen Studien zeigte sich auch hier eine bessere Wirksamkeit (mit dann auch höherem PBO-Ansprechen!) in der Gruppe der in Bezug auf moderne Therapien noch naiven Studienpopulation. Hinsichtlich Nebenwirkungen zeigte sich ein gutes Sicherheitsprofil.
Fazit: Duvakitug ist ein vielversprechender Vertreter der neuen Klasse der Anti-TL1a-Antikörper, der allerdings in Phase III noch zeigen muss, ob sich die Versprechen halten lassen.