Für die klinische Praxis relevant sind die Daten der Phase-3-Studie Atlas zur intensivierten Erhaltungstherapie mit Carfilzomib (K), Lenalidomid (R) und Dexamethason (d). Gezeigt wurde eine Analyse von 180 Patient:innen, welche nach Induktionschemotherapie plus singulärer autologer Stammzelltransplantation (ASCT) entweder KRD oder R allein als Maintenance-Therapie erhielten.
Einschlusskriterium war eine Response von zumindest stable disease (SD) am Tag 100 post ASCT. Die Wahl der Induktionschemotherapie war dem jeweiligen Zentrum überlassen.
Im KRd-Arm wurde K in den ersten 4 Zyklen d1,2,8,9,15,16 und ab Zyklus 5 d1,8,15 gegeben, Dexamethason wurde mit 20mg d1,8,15,22 in einem 28-Tage-Zyklus appliziert, R wurde mit 25mg d1-21 verabreicht.
Patient:innen im KRd Arm, die nach Zyklus 6 „Minimal residual disease (MRD)“-Negativität erreichten, wurden nach dem 8. Zyklus KRd auf R allein deeskaliert, alle anderen Patient:innen im KRd-Arm erhielten insgesamt 36 Zyklen, gefolgt von R allein bis Progression.
Nach 6 Zyklen Erhaltungstherapie waren 47% der Patient:innen im KRd-Arm MRD-negativ versus 29% im R-Arm. 34 Patient:innen aus dem KRd-Arm konnten nach Zyklus 8 auf R allein deeskaliert werden und wurden abschließend im KRd-Arm ausgewertet.
Nach einem Follow Up von 33,8 Monaten zeigte sich ein medianes progressionsfreies Überleben (PFS) von 59,9 Monaten für KRd versus 41,4 Monate für R allein. Zum Zeitpunkt der finalen Datenanalyse waren 90% der Patient:innen im KRd-Arm und 87% im R-Arm noch am Leben. Hervorzuheben ist, dass die Toxizitäten in beiden Therapiearmen in gleicher Häufigkeit auftraten, insbesondere auch kardiale Toxizitäten. Lediglich Infektionen fanden sich mit 15% häufiger im KRd-Arm als im R-Arm mit nur 5%.
Fazit
Die deutliche PFS-Verlängerung durch Zugabe von K zur Erhaltungstherapie – ohne nennenswerte Steigerung der Therapietoxizität – könnte einen neuen Standard in den Maintenance-Empfehlungen prägen, wenngleich bis jetzt kein Vorteil im Gesamtüberleben dokumentiert werden konnte.