Im Education Program gab Anna Sureda eine Übersicht zu den Indikationen für eine autologe und allogene Stammzelltransplantation beim Morbus Hodgkin im Jahr 2021.
Im 1. Rezidiv gibt es weiterhin eine klare Rolle für die autologe Stammzelltransplantation ASCT (geht zurück auf Schmitz et al., Lancet 2002, BEAM-HSCT vs. Dexa-BEAM), aber bis zu 50% der Patienten erleiden weiterhin ein Rezidiv. Um dieses Outcome zu verbessern, gibt es mehrere wichtige Faktoren/Therapien, die berücksichtigt werden sollten bzw. zum Einsatz kommen:
Im Detail wurde die prospektive BRESELIBET-Studie vorgestellt (3x ESHAP vs. BV-ESHAP bei rezidivierten/refraktären Hodgkin-Patienten; 18 Zyklen BV-Erhaltung).
Mit den neuen Substanzen und verbesserter Supportivtherapie konnte das Überleben im Rezidiv nach ASCT in den letzten Jahren deutlich verbessert werden. Unabhängige Risikofaktoren für das Überleben nach ASCT sind folgende: Stadium IV, Time to treatment failure (TTF) < 3 Mo, ECOG > 1, bulky disease, chemorefraktär). Die allogene Transplantation bleibt Standard im Rezidiv nach ASCT (bis zu 70% erreichen damit ein Langzeitüberleben, Sureda et al BMT 2020), insbesondere die haploidente Transplantationen mit PT-Cy zeigt sehr zufriedenstellende Ergebnisse. BV kann als bridging zu einer allogenen Transplantationen gut und sicher eingesetzt werden. In zwei retrospektiven Analysen (De Philippis C et al, Blood Adv 2020; Merryman RW et al, Leukemia 2021) konnte auch mit Checkpoint-Inhibitoren kein erhöhtes GvHD Risiko beobachtet werden, insbesondere wenn PT-Cy zum Einsatz kommt.
EHA 2021, Indications for autologous and allogenic SCT in HL. Anna Sureda, Barcelona, Spain