In der Phase-III-BENEFIT-Studie wurde Isatuximab (Isa)-Bortezomib (V), Lenalidomid (R), Dexamethason (D) versus VRD bei Patient:innen untersucht, die weder als frail noch als fit für eine autologe Stammzellentransplantation eingestuft wurden. Das mediane Alter lag bei 73,2 Jahren (65-79), 9 % wiesen eine high risk (HR)-Zytogenetik nach IFM-Score 1 auf, 76 % hatten R-ISS2 +3 und 17 % eine eingeschränkte Nierenfunktion mit einer GFR von < 60 ml/min. Bortezomib wurde mit 1,3 mg/m² wöchentlich, Lenalidomid mit 25 mg für 21 Tage, Dexamethason mit 20 mg wöchentlich und Isatuximab mit 10 mg/kg wöchentlich und dann alle 2 Wochen verabreicht. Nach 18 Monaten zeigte sich eine signifikant höhere Rate an minimal residual disease (MRD)-Negativität für den Quadruplet Arm (47 % vs 24 %), dieser Vorteil war zudem in allen Subgruppenanalysen vorhanden. Nach einem medianen Follow-up von 21,2 Monaten waren 12 % der Patient:innen relapsiert, 7 % verstorben, wobei sich hier kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Therapiearmen zeigte. Neurologische Nebenwirkungen ≥ Grad 2 fanden sich häufiger unter Quadruplet-Therapie (33 % vs. 20 %).
Wenig überraschend führt in der BENEFIT-Studie die 4fach-Kombination inklusive des Anti-CD38-Antikörpers in der Erstlinie zu signifikant tieferem Ansprechen als die Triplet-Therapie. Die 1x wöchentliche Applikation von Bortezomib geht zudem mit einer akzeptablen Rate an Grad ≥ 2 Neurotoxizität einher. Im klinischen Alltag sind aber meist jene Patient:innen, die fit für eine Quadruplet-Therapie sind, auch fit genug für eine ASCT, zumindest in reduzierter Dosis von Melphalan mit 140 mg/m². Patient:innen unter 4fach-Induktionstherapie, die diese auch gut tolerieren, sollten daher im Verlauf bezüglich ihrer Fitness für ASCT zumindest reevaluiert werden.