In der TRIMM-2-Studie wird die Kombination von Talquetamab, einem gegen GPRC5D (G protein-coupled receptor family C group member D) gerichteten Antikörper, mit Daratumumab untersucht. Eingeschlossene Patient:innen hatten im Median 5 Vortherapien, 63 % der Patient:innen waren penta-drug exponiert (2 Immunmodulatoren (IMiDs): Lenalidomid + Pomalidomid, 2 Proteasominhibitoren (PI): Bortezomib + Carfilzomib, anti-CD38-Therapie: Daratumumab und/oder Isatuximab), 58 % waren triple-class refraktär (refraktär auf IMiD, PI, Anti-CD38-Therapie). 88 % der Patient:innen waren mit Anti-CD38-Therapie, 54 % mit anti-BCMA (B cell maturation antigen), 25 % mit bispezifischen Antikörpern (BsAB) und 17 % mit anti-BCMA-CAR-T- Therapie vorbehandelt.
Ergebnisse: Im aktuellen Follow Up nach 11,5 Monaten konnte eine ORR (overall response rate) von 78 % erzielt werden, bei anti-CD38 naiven Patient:innen sogar 100 %. Für exponierte/refraktäre Patient:innen betrug die ORR 75 %/76 % für anti-CD38, 74 %/64 % für anti-BCMA und 75 %/75 % für BsAB. Das mediane PFS (progression free survival) beträgt derzeit 19,4 Monate, die 12 Monate PFS und OS (overall survival) Raten liegen bei 76 % bzw. 93 %. Alle Patient:innen entwickelten ≥ Grad 1 Nebenwirkungen, zumeist CRS (cytokine release syndrom) Grad 1-2, Dysgeusie, Mundtrockenheit, Anämie, Fatigue und Hauterscheinungen. Bei immerhin 78 % fanden sich Nebenwirkungen Grad 3-4. Dennoch sind immer noch 84 % der Patient:innen unter laufender Therapie.
Fazit: Hierbei handelt es sich um sehr überzeugende und beeindruckende Ergebnisse für eine steroid-freie Behandlung mit TAL + DARA bei intensiv vorbehandelten Patient:innen, welche im klinischen Alltag eine große Herausforderung darstellen.
In der Phase-1b-Studie REDIRECTT wird die Kombination von Talquetamab mit Teclistamab in verschiedenen Dosierungsstufen untersucht. Nach einem medianen Follow Up von 14,4 Monaten konnte eine ORR von 84 % für alle Dosierungsstufen und von 92 % für jene Dosis dokumentiert werden, die nun in einer Phase-2-Studie weiter geprüft wird. Patient:innen hatten im Median 5 Vortherapien, 33 % zeigten ein zytogenetisches Hochrisikoprofil, 78 % waren triple-class refraktär, 63 % penta-drug exponiert, 43 % wiesen extramedulläre Krankheitsmanifestationen (EMD = extramedullary disease) auf. An Nebenwirkungen zeigten sich vor allem CRS (81 % Grad 3), Neutropenie (76 % Grad 3-4) und Anämie (60 % Grad 3-4). Dosislimitierend waren eine Herpes Stomatitis Grad 3 bei Dosisstufe 1 sowie ein Anstieg von Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT) und GPT (Glutamat-Pyruat-Transaminase) Grad 3 bei Dosisstufe 3.
Die mediane Ansprechdauer (DOR = duration of response) ist derzeit noch nicht erreicht. Beeindruckend ist die ORR von 83 % bei Patient:innen mit EMD, bei denen im klinischen Alltag mit derzeit zugelassenen Behandlungsoptionen häufig kein oder nur ein kurzes Therapieansprechen erreicht werden kann.