Cevostamab ist ein FcRH-5xCD3 bispezifischer Antikörper, der bereits in einer Phase-I-Studie Effektivität bei RRMM bewiesen hat. CAMMA 2 ist eine laufende Phase-I/II-Studie , welche Cevostamab bei Patient:innen mit RRMM triple-class-refraktär, untersucht, die zuvor eine BCMA-gerichtete Therapie erhalten haben. Präsentiert wurden erste Ergebnisse von 21 Patient:innen mit im median 6 Vortherapien. 7 von 21 Patient:innen hatten extramedulläre Manifestationen, 5 von 9 Patient:innen hatten HR-Zytogenetik mit 1q21 gain, t(4;14), t(14,16) oder del(17p). Nach einer medianen Nachbeobachtung von 147 Tagen zeigte sich eine ORR für alle Patient:innen von 67 %, für Patient:innen mit St.p. ADC (Antibody Drug Conjugate)-Therapie lag die ORR bei 60 % für Patient:innen mit vorangegangener BCMA-CAR-T-Cell-Therapie bei 55 %. Grad 3-4 Nebenwirkungen fanden sich bei 62 % der Patient: innen, am häufigsten Neutropenie, Anämie und Thrombozytopenie. Grad 3-4 Infektionen traten bei 10 % der Patient:innen auf. CRS wurde mit einer Häufigkeit von 71 % dokumentiert, allerdings stets Grad 1-2.
In der klinisch Praxis sind heute viele Patient:innen nach Erstlinientherapie zumindest triple-class-exponiert, BCMA-gerichtete Therapien werden gemäß des Zulassungsstatus ab der 2. Therapielinie eingesetzt. Aktuell steht in Österreich mit Talquetamab bereits ein FcRH-5xCD3 bispezifischer Antikörper als weitere Behandlungsoption im relapsierten Setting zur Verfügung. Wenn sich die Daten für Cevostamab in größeren Phase-III-Studien bestätigen, wäre hier eine weitere Option aus dieser Substanzklasse verfügbar.