CAR-T-Zelltherapien beim multiplen Myelom

Vorgestellt wurden einerseits Daten der CARTITUDE-2-Studie, Kohorte D, mit Ciltacabtagen autoleucel (Cilta-cel) bei Patient:innen mit neudiagnostiziertem multiplen Myelom und schlechtem Ansprechen auf Stammzelltransplantation, sowie andererseits Daten der KarMMa-2-Studie, Kohorte 2b, mit Idecabtagen vicleucel (Ide-cel) bei Patient:innen mit frühem Rezidiv ohne Frontline ASCT.

Cilta-cel beim multiplen Myelom: CARTITUDE-2-Studie, Kohorte D

Neben neuen Produkten wurden auch alte Bekannte diskutiert wie Cilta-cel in der CARTITUDE-2-Kohorte D (Cilta-cel +/- Lenalidomid-Erhaltungstherapie bei neu diagnostizierten MM mit suboptimalem Ansprechen auf die zuvor durchgeführte ASCT). Hier sind die Ergebnisse sehr vielversprechend, da keine Toxizitäten, vor allem neurologische Spättoxizitäten, aber auch keine schwerwiegenden CRS und ICANS (≥3 Grad) beschrieben werden und somit die Kombination aus Cilta-cel und Lenalidomid-Erhaltung im genannten Setting als sehr vielversprechend eingestuft wird – und dies bei einem Patient:innen-Kollektiv, das in dieser Form historisch mit einer schlechten Prognose versehen ist.

Ide-cel beim multiplen Myelom, KarMMa-2-Studie, Kohorte 2b

Xavier Leleu stellte die Kohorte 2b der KarMMa-2-Studie und damit eine CART-Studie bei einem Kollektiv an Patient:innen mit überaus schlechter Prognose vor, da das Kollektiv mit einem klinischen Hochrisiko versehen ist, nämlich mit frühem Relaps ohne front-line ASCT. Ide-cel verweist in diesem Kollektiv auf eine 24-Monate-PFS-Rate von 63,3 % (medianes PFS nicht erreicht) und medianes OS ebenso noch nicht erreicht bei 0 % CRS sowie 0 % iiNT (investigator identified neurotoxicity) ≥ Grad 3.

Somit können die Autoren subsummieren, dass Ide-cel in diesem schwer zu therapierbaren Patient:innen-Kollektiv ein überaus günstiges „Benefit-Risk“-Potential mit sich bringt.

Last not least …

Am Ende des Tages gab es noch eine sehr interessante kombinierte Session, welche von Uli Jäger als Chair geleitet wurde und die Themen der aktuellen und zukünftigen Aspekte der CART-Therapie im Lymphom- aber auch Myelomgebiet erfasste. Die Diskutanten konnten am Ende auch weiterhin die konsensuelle Empfehlung abgeben, dass die CAR-T-Zelltherapie wohl dem aktuell existierenden Wissenstand folgend der Therapie mit bispezifischen Antikörpern vorerst noch vorzuziehen ist. Letztlich aber werden vor allem am Gebiet der Myelomtherapie die erfolgversprechendsten Strategien wohl Kombinationstherapien werden. Hier gilt es noch gespannt zu bleiben, was alles an Studien diesbezüglich zu erwarten sein wird …