Salvage-Chemotherapie gefolgt von einer Hochdosis-Chemotherapie und autologer Stammzelltransplantation (ASCT) ist weiterhin Standard für r/r Hodgkin-Lymphom-Patienten (siehe EHA X-press vom 14.06.2021). Bis zu 50% der Patienten rezidivieren aber weiterhin nach dieser Behandlung, daher ist es von großer Notwendigkeit prognostische Faktoren zu identifizieren, die Patienten mit hohem Rezidivrisiko herausfiltern, die von einer Erhaltungstherapie mit Brentuximab-Vedotin (BV) profitieren könnten.
In dieser griechischen Arbeit wurden insgesamt 189 Patienten retrospektiv untersucht, die zwischen 1996 und 2020 eine ASCT erhielten. Das Follow-up lag im median bei 106 (9-369) Monaten. Der primäre Endpunkt war das 5-Jahres-progressionsfreie-Überleben (freedom from progression, FFP). Gemäß einer univariaten Analyse wurde dann in 3 Gruppen stratifiziert:
Durch die multivariate Cox-Regressionsanalyse blieb vor allem der Krankheitsstatus mittels Bildgebung vor ASCT signifikant. Patienten mit PD (Gruppe 3) profitieren nicht und sollten mit einer anderen Salvagetherapie behandelt werden. Patienten der Gruppe 1 zeigten ein sehr gutes Überleben auch ohne eine Konsolidierungsbehandlung post ASCT mit BV. In der Gruppe 2 sind wahrscheinlich diejenigen Hodgkin-Patienten zu finden, die von einer BV-Erhaltung profitieren könnten.
Dimitrios Galopoulos, Abstract EP1272 – RELAPSED/REFRACTORY (R/R) HODGKIN LYMPHOMA (HL): WHO SHOULD RECEIVE CONSOLIDATION TREATMENT AFTER AUTOLOGOUS STEM CELL TRANSPLANTATION (ASCT)? EXPERIENCE OUTSIDE CLINICAL TRIALS.