Hohe Effektivität der 4-fach Kombination für NDMM
Prof. Katja Weisel präsentierte eine erste Interimsanalyse der GMMG-CONCEPT-Studie, welche die Quadruplet-Therapie Isatuximab/Carfilzomib/Lenalidomid/Dexamethason als Induktionstherapie für neu diagnostizierte Myelompatienten mit high risk Zytogenetik evaluiert. Eingeschlossen werden hier sowohl Patienten, die für eine autologe Stammzelltransplantation (ASCT) in Frage kommen, als auch Patienten, die dafür nicht geeignet sind. Gezeigt wurden die Interimsergebnisse von 50 Patienten (46 ASCT geeignet, 4 ASCT nicht geeignet) nach 6 Zyklen Induktionstherapie. Es zeigte sich eine beeindruckende ORR von 100% mit einem raschen und tiefen Therapieansprechen. Von 33 Patienten konnte der MRD-Status evaluiert werden. Davon waren 61% (20 Patienten) nach Induktionstherapie MRD-negativ. An häufigen Nebenwirkungen wurden vor allem Zytopenien beobachtet. Die Rate peripherer Neuropathien war mit 16% sehr niedrig. Hypertonie Grad 3-4 wurde bei 12%, Herzinsuffizienz bei 4% der Patienten dokumentiert. Alle vier Patienten, welche nicht für eine ASCT geeignet waren, konnten die Induktionstherapie beenden. Die Stammzellsammlung für die geplante ASCT konnte für alle Patienten nach Priming mit Endoxan erfolgreich durchgeführt werden. Allerdings kam häufiger Plerixafor zum Einsatz.
Klinische Relevanz: Im klinischen Alltag ist das Erreichen einer schnellen, tiefen und insbesondere möglichst lange anhaltenden Response bei Myelompatienten mit Hochrisikozytogenetik ein wesentliches Therapieziel. Quadruplet-Therapien in der 1st line sind als Therapieoption zum Teil bereits zugelassen, in jedem Fall laufen zahlreiche Studien, die diesen Ansatz in den verschiedensten Kombinationen evaluieren. Gerade bei so intensiven Therapien ist jedoch eine gute Therapieverträglichkeit wichtig, um Lebensqualität und auch Therapiecompliance der Patienten zu erhalten. Mit Isa-KRD konnten beeindruckende ORR- und MRD-Negativitätsraten bei Hochrisikopatienten gezeigt werden. Erfreulich ist zudem, dass auch die vier Patienten, die nicht für den Arm der Stammzelltransplantation vorgesehen waren, die 6 Induktionszyklen beenden konnten. Allerdings handelt es sich hier um eine sehr frühe Datenanalyse, sodass daraus noch keine Rückschlüsse auf eine zukünftige klinische Relevanz geschlossen werden können.