Langzeit-Follow-up der CASSIOPEIA-Studie

Philippe Moreau präsentierte das > als 6 Jahre Follow-up der Phase-III-CASSIOPEIA-Studie. In der ersten Randomisierung wurde darin Dara-VTD vs. VTD + ASCT als Induktionstherapie bei NDMM TE-Patient:innen evaluiert. Aktuell konnte sowohl ein signifikanter PFS-Vorteil (83,7 Monate vs. 52,8 Monate) als auch ein OS (overall survival) Vorteil (HR = 0,55; 95 %KI: 0,42-0,73; p < 0,0001) für die Quadrupletvariante dokumentiert werden. In der 2. Randomisierung wurden Patient:innen mit ≥ PR (partial response) 1:1 entweder in einen Arm mit D-Erhaltungstherapie für 2 Jahre oder in einen Arm mit Observation (OBS) randomisiert. Auch hier zeigte sich für die 2. Randomisierung ein signifikanter Vorteil für D-Erhaltung im Hinblick auf das PFS (not reached = NR vs. 45,8 Monate), MRD-Negativität (D-VTD/D: 65,1 % vs. D-VTD/OBS: 58,1 %) und sustained MRD-Negativität (D-VTD/D: 56,3 % vs. D-VTD/OBS: 46.3 %). Zusammenfassend führte D-VTD zu einer Risikoreduktion für Progress oder Tod im Rahmen der 1. Randomisierung von 39 % und zu einer Risikoreduktion für Tod versus VTD allein von 45 %, unabhängig von Erhaltung oder Observanz. Von der 2. Randomisierung an reduziert D-Erhaltung das Risiko für Progression oder Tod um 51 %. Der optimale Benefit wird für D-VTD Induktion/Konsolidierung + ASCT + D-Erhaltung dokumentiert.

Die Daten der CASSIOPEIA-Studie haben zur Integration der Quadruplettherapie mit AntiCD38-Antikörper, Proteasominhibitor, Immunmodulator und Dexamethason in die Erstlinie bei TE NDMM-Patient:innen in den internationalen Guidelines geführt. Aufgrund des Nebenwirkungsprofils wird in der klinischen Praxis eher Lenalidomid statt Thalidomid verwendet. Nach mehr als 6 Jahren Follow-up ist nun auch die Wirksamkeit von Daratumumab als Monosubstanz in der Erhaltungstherapie belegt. Dies lässt erwarten, dass die Kombination D-R-Erhaltung in PERSEUS noch bessere Ergebnisse zeigen wird.