MTX als ZNS-Prophylaxe – intrathekal vs. Hochdosis: Erstmals eine randomisierte prospektive Studie

Die Rolle der ZNS-Prophylaxe bei Patient:innen mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) bleibt umstritten, wird aber bei hohem Risiko für ein ZNS-Rezidiv empfohlen. Erstmals hat eine prospektive, multizentrische randomisierte Studie anhand von 142 Patient:innen die Wirksamkeit der zwei Methotrexat (MTX)-Applikationen verglichen. Die Studie ergab keinen signifikanten Unterschied zwischen intrathekalem (IT) MTX (15 mg absolut) an Tag 3 im R-CHOP-21 Zyklus 2 bis 4 und Hochdosis (HD) MTX (3 mg/m² in ≤ 70 Jahre bzw. 2 mg/m² in > 70 Jahre) an Tag 14 im R-CHOP-21 Zyklus 2 und 6. In den zwei vergleichbaren Studienarmen gab es keinen signifikanten Unterschied in der kumulativen 2-Jahres-Inzidenz von ZNS-Rezidiven (5,5 % vs. 4,9 %, p=0,749) und dem 2-Jahres progressionsfreien Überleben (70,4 % vs. 66,4 %, p=0,571) respektive für den IT-MTX-Arm und den HD-MTX-Arm. Die mediane Zeit bis zum Auftreten eines ZNS-Rezidivs war mit 4,4 vs. 12,0 Monaten im IT-MTX-Arm kürzer.

Fazit: In der Praxis wird zwar die Hochdosis-MTX allgemein der intrathekalen Applikation bevorzugt und empfohlen, die Evidenz hierfür bleibt aber schwach.

PROPHYLACTIC EFFICACY OF INTRATHECAL VERSUS INTRAVENOUS METHOTREXATE FOR CNS RELAPSE IN HIGH-RISK DIFFUSE LARGE B CELL LYMPHOMA : A PHASE III RANDOMIZED, CONTROLLED STUDY, Yahng SA et al., S229