Phase-III-Studie COMMANDS zur Erstlinientherapie mit Luspatercept vs. EPO bei transfusions-abhängigen Low-Risk-MDS-Patienten
In der Plenary Session wurde eine geplante Interimsanalyse der Phase-III-Studie COMMANDS präsentiert. Es handelt sich um einen randomisierten Vergleich von Luspatercept vs. Erythropoetin alpha bei Epo-naiven (sEPO Levels < 500 U/L) transfusionsbedürftigen (2-6 EK/8 Wochen ≥ 8Wo) Low-Risk(LR)-MDS-Patienten.
Primärer Endpunkt war das Erreichen einer Transfusionsunabhängigkeit ≥ 12 Wochen innerhalb der ersten 24 Wochen in Kombination mit einem medianen Hb-Anstieg von ≥ 1,5 g/dl.
356 Patienten wurden 1:1 randomisiert (301 Patienten sind auswertbar bezüglich Effizienz: überproportional viele Patienten mit Ringsideroblasten (RS), dies ausbalanciert zwischen den Armen). Über alle Patienten hinweg wurde der primäre Endpunkt mit Luspatercept signifikant häufiger (58,5%) als mit Epo (31,2%) erreicht. Responseraten sind generell höher bei niedrigerer Transfusionslast und niedrigerem Epo-Spiegel, jeweils mit deutlichem Vorteil für Luspatercept. SF3B1-mutierte Patienten (bzw. Patienten mit RS) zeigen bez. des primären Endpunkts einen deutlicheren Luspatercept-Vorteil, RS-negative keinen signifikanten Unterschied, allerdings scheint unter Luspatercept bei allen Patienten die Responsedauer länger zu sein. Eine Posterpräsentation mit Biomarkerauswertungen bietet mögliche Erklärungen für diesen Effekt. Toxizitätsdaten zeigten für beide Substanzen keine neuen Signale und waren im vergleichbaren, akzeptablen Bereich.
Bedeutung für die Praxis
Da die Ergebnisse einer Epo-Therapie in Responserate und -dauer limitiert sind, ist jede Verbesserung zu begrüßen. Luspatercept könnte daher einen neuen Standard für transfusionsbedürftige Niedrigrisiko-MDS-Patienten darstellen. Dies ist offensichtlich für Patienten mit Ringsideroblasten, jedoch weniger klar für RS-negative. Detailliertere Analysen sind abzuwarten, um diejenigen Patienten zu identifizieren, die am meisten von einer solchen Therapie profitieren werden können. Mögliche Sequenzen bzw. Kombinationstherapien sind auf der Hand liegende Fragestellungen für weitere, zum Teil bereits initiierte Studien