In der randomisierten Phase-3-Studie Quazar AML-001 wurden AML-Patienten > 55 Jahre nach Behandlung mit intensiver Chemotherapie und Erreichen einer kompletten Remission mit oralem Azacitidin (AZA) oder Placebo behandelt. Die Patienten im experimentellen Arm zeigten ein signifikant verlängertes Gesamtüberleben (24,7 vs. 14,8 Monate) – die überzeugenden Daten führten zur Zulassung in dieser Indikation. In der aktuellen Publikation wurden Patienten in Langzeitremission ( ≥ 3 Jahre) untersucht: 83/238 (34,9%) Patienten im Oral-AZA-Arm und 57/234 (24,4%) im PBO-Arm.
Ergebnis: Faktoren wie zytogenetisch intermediäres Risiko und NPM1-Mutation bei Diagnose und MRD-Konversion von positiv zu negativ waren signifikant mit einem Langzeitüberleben assoziiert. Das molekulare Ansprechen war doppelt so hoch in der Oral-AZA-Gruppe. In der multivariablen Analyse konnte Oral-AZA als unabhängiger signifikanter Faktor bestätigt werden.
Fazit: Orales AZA kann als Erhaltungstherapie das Langzeitüberleben von Patienten in Komplettremission (CR) nach intensiver Chemotherapie verbessern. Patienten mit zytogenetisch intermediärem Risiko, Vorliegen einer NPM1-Mutation und ohne Nachweis einer minimalen Resterkrankung konnten als potentielle Langzeitüberlebende identifiziert werden. Orales AZA ist eine sehr gute Alternative für Patienten ohne Möglichkeit, Indikation oder Wunsch für eine allogene Transplantation. Diese potentielle Therapieoption sollte bereits bei Diagnose mit den betroffenen Patienten diskutiert werden.