Sylvain Choquet präsentierte Daten zur CAR-T-Zelltherapie beim primären ZNS-Lymphom (PCNSL), nachdem die wirksame Durchführbarkeit dieser Therapie bei PCNSL bereits im Vorjahr von M.J. Frigault im Rahmen einer Phase 1/2 Studie (Blood 2022) sowie von M. Alcantara anhand der Daten des French LOC network (Blood 2022) gezeigt wurde.
Anhand einer retrospektiven Studie der LOC Network-Database wurden die Daten von Patient:innen mit primärem ZNS-NHL nach CAR-T-Zelltherapie mit einem isolierten ZNS-Rezidiv, mit zumindest 2 Linien von HD-MTX i.v. und einem frühen Relaps (< 6 Monate nach Erstlinientherapie) ausgewertet. Eine überbrückende Therapie nach Leukapherese wurde bei 96 % der Fälle durchgeführt, davon hatte mehr als die Hälfte (56 %) ein Ansprechen (CR + PR). In 9 Fällen wurde Axicabtagen ciloleucel (Axi-cel; Yescarta®) und in 16 Fällen Tisagenlecleucel (Tisa-cel; Kymria®) als CAR-T-Zelltherapie eingesetzt.
In Hinblick auf Sicherheitsaspekte war lediglich eine höhere Anzahl an Immuneffektorzell-assoziiertem Neurotoxizitätssyndrom (ICANS) auffällig – vor allem bei Axi-cel-Patient:innen.
Die Ansprechrate mit einer CR von 60 % ist sehr vielversprechend; das Erreichen eines möglichst guten Ansprechens vor der CAR-T-Infusion wird als prognostisch günstig ausgelegt.