Prim. Dr. Thamer Sliwa
Vorstand der Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin, LKH Hochsteiermark, Standort Leoben
Europäische multizentrische Phase-IV-Beobachtungsstudie
Ruxolitinib wurde in einer Phase-IV-Beobachtungsstudie bei Polycythaemia-Vera-Patienten mit Hydroxyurea(HU)-Resistenz und/oder -Intoleranz untersucht. Eine Interimsanalyse der ersten 60 Patienten nach 52 Wochen Follow up (geplant sind 352 Patienten in 10 Ländern und 88 Zentren mit 24 Monate Follow up)
PV-Patienten haben ein erhöhtes Risiko für Morbidität und Mortalität durch TEs (Thromboembolische Events) und Übergänge in eine sekundären Myelofibrose oder AML.
Endpunkte der Studie: Beobachtung der Patientenverläufe/-profile und des Disease Burdens nach der Umstellung auf Ruxolitinib. Sicherheit und Wirksamkeit von Ruxolitinib in der Real World nach Versagen/Unverträglichkeit von HU.
60% der Patienten waren älter als 60 Jahre, 95% hatten eine JAK2-V617F-Mutation. Es wurden nur Patienten eingeschlossen, die einen Switch auf Ruxolitinib in den letzten 6 Monaten hatten.
Die mediane Dosis war 20mg pro Tag (2x 10mg)
Unter HU hatten 30% der Patienten eine Infektion, 125 eine sekundäre Neoplasie, 25% ein thrombotisches Ereignis (TE).
Ergebnisse:
Conclusio: Die Interimsanalyse konnte die bisher publizierten Studiendaten von Ruxolitinib in der 2.-Linien-Therapie nach Versagen von Hydroxyurea bestätigen.