Über neue Daten beim multiplen Myelom berichtet Dozent Wolfgang Willenbacher im Video-Statement. Was sind die Trends?
„Die Trends sind zum einen sicher die Einführung der Antikörper-basierten Therapien in die erste Therapielinie; z.B. hat die CASSIOPEIA-Studie zeigen können, dass Daratumumab in Kombination mit Bortezomib-Lenalidomid-Dex. ein exzellentes Ansprechen auf dem Weg zur Transplantation erreichen kann. In wenigen Jahren werden auch noch die Ergebnisse zur Erhaltungstherapie verfügbar werden, die dann nicht mehr allein von Lenalidomid getragen wird, sondern von einer Reihe anderer Substanzen, die alternativ untersucht werden. Ein weiterer Trend besteht natürlich darin, neue Substanzen nach vorne zu bringen. Was die Carfilzomib-basierte Therapien betrifft, so hat die Forte-Studie allerdings über einen noch kurzen Beobachtungszeitraum zeigen können, dass eine verlängerte Behandlung mit KRD eventuell einer Transplantation gleichwertig sein kann, zumindest im Standardrisikosetting. Diese Daten sind allerdings noch nicht reif für die klinische Routine. Ein anderer Trend ist die frühere Behandlung von Hochrisiko-Vorläuferstadien und die Behandlung über längere Zeiträume mit verträglichen Substanzen.“
„Das multiple Myelom bleibt eine chronische Erkrankung. Wir sind immer mehr mit Patienten konfrontiert, die stark präexponiert sind, pentarefraktär, aber auch in dieser Situation gibt es Hoffnung und einige interessante neue Compounds: zum einen BiTE-Antikörper mit sehr guten Daten für AMG-420. Es gibt frühe Daten für ein Immuntoxin und nicht zuletzt sind es die zellulären Therapien, CAR-T-Zellen, die auch beim Myelom Platz greifen. D.h. die Salvage-Therapie auf die heute konventionellen Substanzen, die wir vor Jahren noch als neu bezeichnet haben, wird sicher ganz wesentlich von der Immunonkologie bestimmt werden.“