Barco S et al., Mainz, DE; Abstract # P2772
Ein validierter Algorithmus zum Ausschluss einer chronischen thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH) nach akuter Pulmonalembolie (PE) wurde an der multizentrischen Kohortenstudie FOCUS, in welcher prospektiv 1.100 konsekutive Patienten teilnahmen, getestet. Der Algorithmus basierte auf dem Fehlen von EKG-Zeichen einer rechtsventrikulären Dysfunktion und normalen NT-proBNP/BNP-Werten. Echokardiografische Auffälligkeiten wurden anhand abnormaler Parameter definiert, die auf eine mittelschwere/hohe Wahrscheinlichkeit einer pulmonalen Hypertonie hinweisen, wie in den ESC/ERS Society Guidelines on Pulmonary Hypertension 2015 empfohlen. Das Vorliegen einer funktionellen Einschränkung wurde auf der Grundlage einer WHO-Klassifizierung mit der Note ≥ 3, eines Borg-Dyspnoe-Index mit der Note ≥ 4 oder einer Gehstrecke von 6 Minuten < 300 m definiert. 323 Patienten (Durchschnittsalter 61 Jahre, 58 % Männer) wurden eingeschlossen, von denen 255 inzwischen eine einjährige Nachuntersuchung abgeschlossen haben. Der Prozentsatz der Patienten mit echokardiografischen Auffälligkeiten betrug 20,4 % bzw. 18,0 % nach 3 oder 12 Monaten. Der negative Vorhersagewert des Scores zum Ausschluss der Kombination aus funktioneller Einschränkung und mittlerer/hoher Wahrscheinlichkeit für PH betrug 0,96 (95%-KI 0,92–0,98) nach 3 und 0,97 (0,92–0,99) nach 12 Monaten.
Bedeutung für die Praxis: Die CTEPH-Ausschlusskriterien können eine funktionelle Einschränkung und den Nachweis einer CTEPH 3 und 12 Monate nach der Diagnose einer akuten PE ausschließen.