Dr.in Henrike Arfsten, PhD, FHFA
Klinische Abteilung für Kardiologie, Universitätsklinik für Innere Medizin II, Medizinische Universität Wien
Packer M, Dallas, US; Hot Line
EMPEROR-Pooled ist eine präspezifizierte (und mit eigenem statistischem Analyseplan), gepoolte Analyse der EMPEROR-Reduced- und EMPEROR-Preserved-Studien, die in nahezu identischem Studiendesign die Wirkung des SGLT2-Hemmers Empagliflozin bei Patienten mit Herzinsuffizienz und reduzierter Ejektionsfraktion bzw. erhaltener Ejektionsfraktion untersuchten. Empagliflozin reduzierte in beiden Studien signifikant den primären kombinierten Endpunkt kardiovaskulärer Tod oder Herzinsuffizienz-Hospitalisierung.
In der gepoolten Analyse mit 9.718 Patienten reduzierte Empagliflozin das Risiko einer Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz konsistent um ca. 30 % bei Patienten mit einer linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) von < 25 % bis < 65 %, während sich die Wirkung bei Patienten mit einer LVEF ≥ 65 % attenuiert darstellte. Patienten mit einer LVEF ≥ 65 % waren im Vergleich zur Gesamtpopulation deutlich älter, häufiger weiblich, hatten eine arterielle Hypertonie und niedrigere NT-proBNP-Werte, trotz häufigerer Prävalenz von Vorhofflimmern.
Interessanterweise zeigte sich die nierenprotektive Wirkung von Empagliflozin bei Patienten mit Herzinsuffizienz abhängig von der LVEF (p-interaction 0,016): Empagliflozin verringerte das Risiko von Nierenendpunkten in diesen Patienten mit einer LVEF < 50 % (HR 0,51, 95%-CI 0,33-0,79), nicht aber bei Patienten mit einer LVEF ≥ 50 % (HR 0,95, 95%-CI 0,73-1,24).
Bedeutung für die Praxis: Zusammengenommen zeigen diese Ergebnisse einen klinischen Nutzen des SGLT2-Hemmers Empagliflozin für ein breites Spektrum von Patienten mit Herzinsuffizienz, sowohl mit reduzierter als auch mit erhaltener LV-Auswurffraktion; die Studie inkludiert somit viele Patienten, für die es bis dato keine evidenzbasierte Therapieoption gab.