EPIC-CAD: Edoxaban-Monotherapie vs. duale antithrombotische Therapie bei VHF und stabiler KHK

EPIC-CAD ist eine multizentrische, Open-Label-Studie, die die Sicherheit und Effektivität von zwei antithrombotischen Strategien bei Patient:innen mit Hoch-Risiko-Vorhofflimmern (CHA2DS2-VASc-Score ≥ 2 Punkte) und stabiler koronarer Herzkrankheit (KHK) untersuchte (Definition: > 6 Monate nach einer Revaskularisation bei chronischer KHK bzw. > 12 Monate nach einem akuten Koronarsyndrom, oder KHK mit medikamentöser Therapie). Die Studie randomisierte 1.040 Patient:innen (mittleres Alter 72,1 Jahre; Frauen 22,9 %; CHA2DS2-Vasc-Score 4,3) zu Edoxaban (n = 524) oder Edoxaban plus Antiplättchentherapie (n = 516) in 18 koreanischen Zentren. Der primäre Endpunkt war ein kombinierter Endpunkt aus Gesamtmortalität, Schlaganfall, systemischer Embolie, Myokardinfarkt, ungeplanter Revaskularisation und schwerer oder klinisch relevanter nicht schwerwiegender Blutung.

Nach einem Jahr trat bei 34 Patient:innen (6,8 %) in der Monotherapie-Gruppe und bei 79 Patient:innen unter dualer antithrombotischer Therapie (16,2 %) ein im primären Endpunkt erfasstes Ereignis auf; somit fand sich in der Edoxaban-Monotherapie-Gruppe ein um 56 % reduzierter primärer Endpunkt im Vergleich zur dualen antithrombotischen Therapie (6,8 % vs. 16,2 %; HR 0,44; 95% KI 0,30−0,65; p < 0,001). Dieser Unterschied wurde hauptsächlich durch die 66 % Reduktion von schweren oder klinisch relevanten nicht schweren Blutungen verursacht (4,7 % vs. 14,2 %; HR 0,34; 95% KI 0,22–0,53). Es fand sich kein Unterschied hinsichtlich der Gesamtmortalität oder schwerer ischämischer Ereignisse. Die EPIC-CAD-Studie konnte zeigen, dass die Edoxaban-Monotherapie im Vergleich zur dualen antithrombotischen Therapie nach 12 Monaten in diesem Patientenkollektiv zu weniger klinischen „netto adversen“ Ereignissen führt. Die Zahl der klinisch relevanten Blutungen war geringer, ohne die ischämischen Ereignisse zu erhöhen.

Bedeutung in der Praxis: Wie bereits in den Guidelines empfohlen, sollte bei stabiler KHK und VHF eine Monotherapie mit oraler Antikoagulation erfolgen.