ISCHEMIA-CKD, eine Substudie der ISCHEMIA-Studie, randomisierte zwischen 2014 und 2018 777 chronisch nierenkranke Patient:innen mit moderater bis schwerer koronarer Ischämie bei einem Stresstest zu invasiver Therapie (INV) mit Herzkatheter und möglicher Revaskularisierung, oder zu einem konservativ medikamentösen Vorgehen (CON). Das mediane Alter war 63 Jahre, 57 % der Patient:innen waren Diabetiker; 53 % unter Dialyse; 38 % hatten schwere Ischämie; 51 % hatten eine koronare Mehrgefäßerkrankung, bei 57 % war die LAD betroffen. Von den zu INV randomisierten Patient:innen wurden 85 % katheterisiert und 50 % der Patient:innen wurden revaskularisiert (85 % PCI, 15 % CABG). Im CON-Arm wurden 32 % katheterisiert und 20 % nach 3 Jahren revaskularisiert. Medikamentöse Therapien waren mit 85 % Statinen und 43 % Hochdosis-Statinen gut eingestellt, LDL war 70 mg/dl und der systolische Blutdruck mit 130 mmHg optimiert.
In ISCHEMIA-CKD EXTEND stellten die Autoren nun die Frage, ob bei stabilen Patient:innen mit fortgeschrittener Nierenerkrankung und wenigstens moderater Ischämie in einem Stresstest, eine invasive Katheteruntersuchung mit – wenn indiziert – Revaskularisation, zusätzlich zu einer optimalen medikamentösen Therapie einen Benefit nach 5 Jahren bringt. Die Studie zeigte, dass nach 5 Jahren 39 % der Patient:innen verstorben waren, und 28 % einen kardiovaskulären Tod erlitten hatten. Dies entspricht einer hohen Sterberate.
Bedeutung für die Praxis: Eine initial invasive Strategie führte nicht zu einer Verringerung des Sterberisikos im Vergleich zu einer initial konservativen Strategie, die nur auf medikamentöser Optimierung beruhte.
Bhatt D, Boston, USA; Hot Line