Ference BA., Cambridge, UK; Abstract # 3172
Hypercholesterinämie (erhöhtes LDL-C) und arterielle Hypertonie zählen zu den etablierten kardiovaskulären Risikofaktoren. Eine multizentrische Studie1 untersuchte nun den Einfluss und Zusammenhang von lebenslanger Hypocholesterinämie und Hypotonie auf das kardiovaskuläre Risiko.
Analysiert wurden Daten von ca. 440.000 Teilnehmern der UK-Biobank [medianes Alter 65,2 Jahre (IQR 40,4-80,0); Geschlecht: 54,1 % Frauen]. Primärer Studienendpunkt war das Auftreten eines koronaren Events (Myokardinfarkt, Revaskularisierung, oder Tod aufgrund von KHK). N = 24.980 erreichten den primären Studienendpunkt. Basierend auf genetischen Scores konnte ein mit niedrigem Blutdruck und niedrigem LDL-C kongruenter und in der Kombination additiv protektiver Effekt sowohl für das kardiovaskuläre Risiko [OR 0,22; 95 % KI 0,21-0,24; p < 0,001], als auch für die kardiovaskuläre Mortalität [OR 0,32; 95 % KI 0,25- 0,40; p < 0,001] gezeigt werden.
Bedeutung in der Praxis: Die Daten unterstützen eindrücklich die Wichtigkeit von Risikofaktor-Screening (Hypercholesterinämie, arterielle Hypertonie) und früher Intervention (Lifestyle- und therapeutische Maßnahmen), um bereits in jungen Lebensjahren das Lebenszeitrisiko kardiovaskulärer Erkrankungen zu reduzieren.
1 JAMA, September 2, 2019; Doi: 10.1001/jama.2019.14120