Dr.in Henrike Arfsten, PhD, FHFA
Klinische Abteilung für Kardiologie, Universitätsklinik für Innere Medizin II, Medizinische Universität Wien
Als eines von mehreren Enzymen ist Neprilysin am proteolytischen Abbau von Amyloid-β-Peptiden, die mit der Alzheimer-Demenz in Verbindung gebracht werden, beteiligt. Sorge wurde geäußert, dass die langfristige Neprilysin-Hemmung mit Sacubitril zur zerebralen Amyloid-Akkumulation und folglich kognitiver Beeinträchtigung führen könnte. Die prospektiv randomisierte, doppelblinde, multizentrische PERSPECTIVE-Studie untersuchte die Auswirkungen der Therapie mit Sacubitril/Valsartan (n = 295) vs. Valsartan-Monotherapie (n = 297) hinsichtlich kognitiver Funktionseinschränkung, ermittelt durch serielle neuropsychologische Testung (GCCS) und PET-Bildgebung, in Herzinsuffizienz-Patient:innen mit leicht eingeschränkter oder erhaltener LVEF (40 %).
Nach einer 3-jährigen Beobachtungsphase zeigte sich keine stärkere Einschränkung der kognitiven Leistung im Studienarm. In der Bildgebung zeigte sich die Amyloid-ß-Ablagerung im Gehirn unter Sacubitril/Valsartan-Therapie sogar im Trend geringer als bei der Valsartan-Monotherapie.
Bedeutung für die Praxis: Der Nachweis, dass die Neprilysin-Hemmung keine negativen Auswirkungen auf die kognitive Funktion bei Herzinsuffizienz-Patient:innen (HFmrEF und HFpEF) hat, ist wichtig, um diesbezügliche Bedenken gegenüber einer Langzeitbehandlung mit Sacubitril/Valsartan zu zerstreuen.
McMurray JJV, Glasgow, UK; Hot Line