Hintergrund: Die STAMPEDE-Studie stellt eine Multiarm, Multi-Stage-Studie dar, in deren Rahmen bereits mehrere randomisierte Studien durchgeführt wurden. Sowohl AAP als auch ENZ haben in Kombination mit einer Androgendeprivation (ADT) einen Überlebensvorteil bei Patienten mit metastasiertem, hormonsensitivem Prostatakarzinom (mHSPC) gezeigt. Ob eine Kombination der beiden Präparate einen zusätzlichen Vorteil bringt, ist noch unklar. In dieser Analyse wurde ein Arm von Patienten mit AAP + ADT und ein Arm mit Patienten, die AAP + ENZ + ADT erhielten, verglichen.
Ergebnisse: Zwischen den beiden Kohorten bestand kein signifikanter Unterschied (medianes PSA: 95,7ng/ml), und es zeigte sich kein Hinweis auf einen unterschiedlichen Behandlungseffekt (Interaktion HR 1,05; 95%KI 0,83-1,32; p=0,71) oder auf eine Heterogenität der Kohorten (I2p=0,7).
Für die Patienten, die AAP + ENZ + ADT erhielten, zeigte sich kein Vorteil gegenüber AAP + ADT alleine. Im Vergleich zum „Standard of care“ (Soc) ergab sich für AAP+ENZ+ADT eine HR von 0,65 (95%CI 0.55-0.77) und für AAP+ADT eine HR von 0,62 (95%KI 0,53-0,73). Auch bei den Nebenwirkungen bestand kein wesentlicher Unterschied bei den Grad 3-5-Nebenwirkungen zwischen den beiden Armen.
Fazit: ADT in Kombination mit einem Androgenrezeptor-targeted-agent (ARTA) wie AAP oder ENZ kann derzeit als Standard für die Therapie beim mHSPC angenommen werden. Die Kombination von zwei Präparaten – wenngleich sie einen unterschiedlichen Wirkmechanismus besitzen – bringt jedoch keinen zusätzlichen Überlebenssvorteil.
Innovation: ★★☆ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★★☆
Quelle: Attard G et al., LBA62