Hintergrund: In mehreren Studien konnte bisher gezeigt werden, dass Antibiotika die Effizienz von Checkpoint-Inhibitoren – wahrscheinlich durch negativen Einfluss auf das Darmmikrobiom – verringern. In der GETUG-AFU 26 NIVOREN Phase-II-Studie wurde Nivolumab bei Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom (mRCC) nach Versagen einer antiangiogenen Therapie getestet.
Ergebnisse: Um den Einfluss der Antibiotika-Gabe zu ermitteln, wurden Patienten, die Antibiotika 60 Tage vor bis 42 Tage nach Nivolumab-Verabreichung erhielten, mit Patienten ohne Antibiotika-Gabe verglichen. Von 707 Patienten erhielten 104 (14,7%) Antibiotika. Das mediane Gesamtüberleben in der Gruppe mit Antibiotika betrug 13 Monate, in der Gruppe ohne Antibiotika jedoch 25 Monate. Auch in der multivariaten Analyse blieb die Assoziation von Antibiotika mit einem schlechteren Gesamtüberleben bestehen. Es fand sich kein komplettes Ansprechen sowie eine Progression bei 57% aller Patienten mit Antibiotika-Gabe, wohingegen 1,5% der Patienten ohne Antibiotika ein komplettes Ansprechen und 47,3% eine Progression aufwiesen. Auch die Inzidenz von Grad 3-5 Nebenwirkungen war in der Antibiotika-Gruppe höher (26,9% vs. 17,9%).
Fazit: Auch diese Studie zeigt daher, dass eine Antibiotika-Gabe vor und während einer Checkpoint-Inhibitor-Therapie das Gesamtüberleben verringern kann.
Quelle: Derosa Lisa et al., Villejuif, Frankreich, Abstract 657MO
Innovation: ★☆☆ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★★★