Beim Blasenkarzinom weisen etwa 10% der Fälle gemischte histologische Varianten auf. Diese Varianten werden häufig übersehen und stellen eine besondere Herausforderung für die Behandlung dar. Die Studie “AVENANCE” hat sich mit der Wirkung von Avelumab in der Erstlinien-Erhaltungstherapie bei Patient:innen mit fortgeschrittenem Blasenkarzinom mit histologischen Varianten befasst.
Methodik: Die Analyse fokussierte sich auf Patient:innen mit fortgeschrittenem Blasenkarzinom mit histologischen Varianten. Diese Patient:innen zeigten unter vorheriger platinbasierter Chemotherapie zumindest eine Stabilisierung der Erkrankung und hatten eine aktuelle oder geplante Behandlung mit Avelumab erhalten. Primärer Endpunkt war das Gesamtüberleben, während sekundäre Endpunkte das progressionsfreie Überleben und die Dauer der Behandlung waren.
Ergebnisse: Von den insgesamt 593 Patient:innen wiesen 44 eine histologische Variante auf. Das 12-Monate-Gesamtüberleben bei den gemischten histologischen Varianten lag bei 68,6 % gegenüber 65,4 % in der Gesamtpopulation, und das mediane progressionsfreie Überleben bei 5,6 Monaten gegenüber 5,7 Monaten. Unerwünschte Behandlungsereignisse traten in 6,8% (n=3) bzw. 5,2% (n=31) der Patient:innen mit einem reinem Blasenkarzinom auf.
Fazit: Die AVENANCE-Studie liefert Erkenntnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit von Avelumab in der Erstlinien-Erhaltungstherapie bei Patient:innen mit fortgeschrittenem Blasenkarzinom, einschließlich gemischter histologischer Varianten. Diese Ergebnisse sind vielversprechend und deuten darauf hin, dass Avelumab eine effektive Option für die Behandlung von Patient:innen sein könnte, deren Tumoren ungewöhnliche histologische Merkmale aufweisen.