Hintergrund: Das Nierenzellkarzinom (RCC) ist mit allein 39.100 Todesfällen im Jahr 2018 in der EU der häufigste maligne Nierentumor, wobei ca. 80-90% der Nierenzellkarzinome eine klarzellige Differenzierung aufweisen. Zu den Risikofaktoren zählen Rauchen, Übergewicht und Bluthochdruck.
Die Kombinationstherapie von Cabozantinib (C) mit dem Checkpointinhibitor (CPI) Atezolizumab (A) wird derzeit im Rahmen der Studie COSMIC-021 bei verschiedenen soliden Tumoren untersucht, u.a. beim metastasierten, klarzelligen Nierenzellkarzinom (RCC). Der angestrebte Wirkmechanismus ist ein verstärktes Ansprechen auf CPI durch eine erhöhte Immunpermissivität durch Cabozantinib.
Studie: Die Patienten erhielten A 1.200mg i.v. q3w und entweder C 40mg p.o. einmal täglich (DL40) oder C 60mg p.o. einmal täglich (DL60) als Erstlinientherapie des mRCC. Primärer Endpunkt der Studie war die objektive Ansprechrate (ORR) nach RECISTv1.1. Sekundäre Endpunkte waren u.a. Verträglichkeit und progressionsfreies Überleben (PFS).
Ergebnisse: Insgesamt 70 Patienten, unterteilt in DL40 (n=34) und DL60 (n=36), wurden eingeschlossen. Das mediane Follow-up betrug 22 Monate bzw. 11,5 Monate. Die Eigenschaften beider Kohorten waren vergleichbar mit 30% günstigem, 67% intermediärem und 3% ungünstigen Risikoprofil (IMDC). Für DL40 bzw. DL 60 betrug die ORR 47% bzw. 58%, die Tumorkontrollrate (DCR) 94% bzw. 92%. Das mediane PFS 19,5 Monate bzw. 20,4 Monate. Klinisch signifikante Nebenwirkungen (Grad III/IV) wurde in 71% (DL40) und 64 % (DL60) beobachtet. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählten Hypertonie (14-21%) und Diarrhö (9-19%).
FAZIT: Diese Kombinationstherapie zeigt vielversprechende Ansprechraten als Erstlinientherapie mit akzeptablem Sicherheitsprofil. Eine Phase-III-Studie für mRCC nach Erstlinientherapie mit CPI ist bereits geplant.
Pal S et al., Duarte, USA, Abstract 702O
Innovation: ★★☆ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★★★