Enzalutamid (ENZA) und LuPSMA verbessern beide das Gesamtüberleben (OS) beim metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC). Präklinische sowie klinische Daten deuten auf Synergieeffekte von LuPSMA mit Androgenrezeptor-Signalweginhibitoren (ARPI) bei mCRPC hin.
Studie: Patienten mit Erstlinien-mCRPC mit 68Ga-PSMA-positiver Erkrankung in der PET und mindestens zwei Risikofaktoren, die mit einem frühen Fortschreiten der Erkrankung unter ENZA assoziiert sind, wurden randomisiert (1:1) und erhielten entweder ENZA 160 mg täglich (ENZA allein) oder ENZA 160 mg täglich plus eine adaptive Dosierung von LuPSMA 7,5 GBq an den Tagen 15 und 57, mit zwei weiteren LuPSMA-Dosen bei anhaltender PSMA-positiver Erkrankung in PET (Tag 92) (ENZA+LuPSMA). Der primäre Endpunkt war das PSA-fortschrittsfreie Überleben (PSA-PFS). Zu den sekundären Endpunkten gehörten das radiologische PFS (rPFS), die PSA50%- und PSA90%-Ansprechraten (PSA50RR, PSA90RR), unerwünschte Ereignisse (AE) und das OS.
Ergebnisse: Es wurden 162 Patienten zwischen 08/2020 und 07/2022 randomisiert: medianes Alter 71 (45-96), 54 % hatten zuvor Docetaxel und 13 % zuvor Abirateron erhalten. Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 20 Monaten (IQR 18-21), war das PSA-PFS mit ENZA+LuPSMA länger als mit ENZA allein (median 13 vs. 7,8 Monate; HR 0,43 [95%-KI 0,29-0,63], p<0,001). PSA50RR und PSA90RR waren bei ENZA+LuPSMA im Vergleich zu ENZA allein höher: 93% (77/83) gegenüber 68% (54/79) (p<0,001) bzw. 78% (65/83) gegenüber 37% (29/79) (p<0,001). Eine Analyse des rPFS (in Vorbereitung) wird vorgelegt. SAE wurden bei 33 % (27/81) der Patienten gemeldet, die ENZA+LuPSMA erhielten, gegenüber 35 % (28/79), die ENZA allein erhielten.
Fazit: Das Kombinieren einer adaptiven Dosierung von LuPSMA (2-4 Dosen) zu ENZA verbesserte das PSA-PFS, PSA50RR und PSA90RR. Die vorliegenden Daten belegen eine verstärkte Wirkung bei der Verwendung von adaptiv dosiertem LuPSMA zusammen mit ENZA als Erstlinienbehandlung bei mCPRC.