In der EV-103-Studie wird die Wirksamkeit von Enfortumab Vedotin (EV) als Monotherapie oder in Kombination mit Pembrolizumab bei therapienaiven Cisplatin-unfitten Patienten mit lokal fortgeschrittenem / metastasiertem Urothelkarzinom untersucht (Kohorte K). Präklinische Studien haben synergistische Effekte der beiden Substanzen gezeigt. Diese Studie untersuchte deshalb die klinische Bedeutung dieser Kombinationstherapie.
Studie: Es wurden 149 Patienten im Verhältnis 1:1 randomisiert und erhielten EV (1,25 mg/kg) als Monotherapie oder in Kombination mit Pembrolizumab. Der primäre Endpunkt dieser Studie war die objektive Ansprechrate.
Ergebnisse: Die bestätigte objektive Ansprechrate betrug 64,5 % (95 %KI 52,7-75,1) bei den Patienten, die mit der Kombination behandelt wurden. Bei den mit EV-Monotherapie behandelten Patienten lag die bestätigte objektive Ansprechrate bei 45,2 % (95 %KI 33,5 bis 57,3). Die Überlebensdaten sind bisher noch nicht reif, allerdings scheint das mediane progressionsfreie Überleben unter der Kombinationstherapie besser zu sein als unter der Monotherapie mit EV, obwohl das Gesamtüberleben sich nicht unterschied. Als häufigste klinisch relevante Nebenwirkungen traten – unter der Kombniationstherapie etwas häufiger – Hautreaktionen mit 21,1 vs. 8.2%, auf. Hyperglykämien wurden in weniger als 10% der Patienten beobachtet.
Schlussfolgerung: Die Kombination aus EV und Pembrolizumab zeigt in der Erstlinientherapie des lokal fortgeschrittenen/metastasierten Urothelkarzinom hohe Ansprechraten, mit vielversprechenden Überlebensdaten in einer Cisplatin-unfitten Erstlinienpopulation, für die sonst nur eingeschränkte therapeutische Optionen zur Verfügung stehen.
Quelle: Rosenberg J et al., LBA73