Hintergrund der prospektiv randomisierten PROfound-Studie ist die zielgerichtete Therapie von CRPC-Patienten mit Gen-Mutationen der homologen Rekombinationsreparatur (HRR). In einem ersten Schritt der Studie wurden CRPC-Patienten, die unter Abirateron oder Enzalutamid eine Progression zeigten, auf 15 genetische Alterationen der HRR getestet. Von 4.425 gescreenten Patienten lag bei 387 eine Mutation vor und die Patienten wurden eingeschlossen. Sie wurden in einem weiteren Schritt je nach Alteration in 2 Kohorten aufgeteilt: Patienten mit Genalterationen von BRCA1, BRCA2 oder ATM bildeten Kohorte A. Kohorte B bestand aus Patienten mit zumindest einer der 12 anderen Gen-Alterationen. Beide Kohorten wurden 2:1 randomisiert: entweder erhielten die Patienten den PARP-Inhibitor Olaparib 300mg täglich oder das jeweils zur Vortherapie gegensätzliche Antiandrogen (Abirateron oder Enzalutamid).
Ergebnisse: In der Präsentation der Langzeitdaten konnte ein Überlebensvorteil in Kohorte A unter Therapie mit Olaparib gezeigt werden: Im Median 19,1 vs. 14,7 Monate (HR 0,69; 95% KI 0,50, 0.97; p=0,0175). Weiters konnte dieser Überlebensvorteil gezeigt werden, obwohl in 67% der Patienten im Kontrollarm der Kohorte A ein „Cross-over“ in die Olaparib-Gruppe durchgeführt wurde.
Fazit: Die primären guten Ergebnisse konnten jetzt auch im harten, wenn auch sekundären, Endpunkt Gesamtüberleben gezeigt werden. Olaparib als zielgerichtete Therapie bei CRPC-Patienten mit HRR-Mutation ist somit eine zukünftig interessante Therapieoption.
De Bono J et al., London, UK, Abstract 610O
Innovation: ★★☆ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★★☆