Die Phase-III-Studie JAVELIN Bladder 100 hat die Wirksamkeit von Avelumab als Erstlinien-Erhaltungstherapie bei fortgeschrittenem Blasenkrebs gezeigt. Im Rahmen des ESMO-Kongresses wurden die Daten zur Subgruppe älterer Patienten vorgestellt. Diese Ergebnisse haben eine Relevanz, da Blasenkrebs eine Erkrankung darstellt, die in besonders hohem Maße ältere Patienten betrifft.
Methodik: Es wurden Patienten mit fortgeschrittener Urothelkarzinom ohne Fortschreiten der Erkrankung nach platinbasierter Chemotherapie und einem Alter über 65 Jahren eingeschlossen. Verglichen wurde Avelumab + Best supportive care (BSC) (n=350) oder BSC allein (n=350) in den Untergruppen im Alter von ≥65 bis <75 Jahren, ≥75 Jahren und ≥80 Jahren. Primäre Endpunkte war das Gesamtüberleben (OS), sekundäre Endpunkte das progressionsfreie Überleben (PFS).
Ergebnisse: In allen Untergruppen zeigte sich ein verlängertes OS und PFS mit Avelumab + BSC gegenüber BSC allein. In der Untergruppe ≥65 bis <75 Jahren betrug das OS im Median 28.7 Monate und das PFS 7.4 Monate bei Avelumab + BSC gegenüber 17.1 Monaten bzw. 2.8 Monaten bei BSC allein. Bei ≥75 Jahren zeigt sich bei Avelumab + BSC ein OS von 24 Monate und ein PFS von 9.2 Monate gegenüber 13.5 Monaten und 2.2 Monaten bei BSC allein. Bei den ≥80 Jährigen zeigte sich ein OS von 24.9 Monate und PFS von 13.8 Monate bei Avelumab + BSC gegenüber 10 Monaten und 1.9 Monaten in der BSC Gruppe. Ernste unerwünschte behandlungsbedingte Ereignisse kamen bei 18.5% (n=24) der ≥65 bis <75, bei 21.2% (n=18) der ≥75-Jährigen und 32.1% (n=9) der ≥80-Jährigen vor.
Fazit: Insgesamt unterstreichen diese Ergebnisse die Rolle von Avelumab in der Erstlinientherapie von fortgeschrittenem Harnblasenkrebs, insbesondere bei älteren Patienten. Die Daten zeigen, dass Avelumab eine effektive und gut verträgliche Behandlung dieser Patientengruppe darstellt.