Bisher konnten einige Studien zeigen, dass die Zusammensetzung des Mikrobioms mit dem Ansprechen von metastasierten Nierenzellkarzinom-Patient:innen (mRCC) auf Checkpoint-Inhibitoren assoziiert ist, aber die Veränderung des Mikrobioms unter Therapie wurde bisher noch nicht untersucht.
Studie: In der vorliegenden Studie wurden Stuhlproben von 127 mRCC-Patient:innen, die eine Erst- oder Zweitlinientherapie mit einem Checkpointinhibitor (CKI), einem Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) oder einer Kombination der beiden starteten, zu Beginn und während der Therapie gesammelt. Das Mikrobiom der Stuhlproben wurde mittels metagenomischer Sequenzierung analysiert.
Ergebnis: Es zeigte sich, dass CKIs im Vergleich zu TKIs unterschiedliche und gegensätzliche Veränderungen im Mikrobiom hervorriefen. TKIs führten zur Anreicherung von pro-regulatorischen T-Zell-tolerierenden Bakterien (z.B. Enterocloster, B. intestinalis oder Klebsiella) und Verminderung von nützlichen Eubacteriaceae und Bifidobakterien, während CKIs mit dem Verlust von tolerogenen Enterocloster bei Ansprechen und zum Verlust von nützlichen Bakterien bei Nicht-Ansprechen auf die Therapie assoziiert waren.
Zusammengefasst zeigte sich, dass TKIs auch bei Therapieansprechen die Anreicherung von „schädlicheren“ Bakterien, die mit Karzinogenese, Gewichtsverlust, Sarkopenie und Inflammation in Verbindung gebracht werden, begünstigten. Die Ergebnisse dieser Mikrobiom-Studie könnten einen Einfluss auf die Therapieauswahl in der Erstlinie und bei Folgetherapien haben.
Innovation: ★★★ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★★☆