ORACLE: Blick in die Zukunft der Kombinationstherapien bei nicht-klarzelligem RCC

Aufgrund der Heterogenität und Seltenheit des nicht-klarzelligen Nierenzellkarzinoms (nccRCC) gibt es nur wenige klinische Daten über die Behandlung dieser Tumoren. Die klinische Aktivität von Kombinationstherapien bei Subtypen des fortgeschrittenen nccRCC ist weitestgehend unerforscht.

Methoden: In dieser multizentrischen, retrospektiven Studie wurden insgesamt 253 Patient:innen, die zwischen 2012 und 2024 eine von drei Kombinationstherapien (IO-IO = Immuntherapie-Immuntherapie, IO-VEGF = Immuntherapie-Vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor) erhielten, miteinbezogen. Die klinische Wirksamkeit der Kombinationstherapien wurde mit zwei Endpunkten beurteilt: Primär durch die objektive Ansprechrate der Therapie und sekundär durch das progressionsfreie Überleben, die Krankheitskontrollrate und das Gesamtüberleben (ORR/DCR/PFS).

Ergebnisse: Das mediane Alter der Kohorte betrug 59 Jahre; 72 % männlich und 64 % kaukasisch. Histologische Subtypen umfassten papillär (38%), nicht-klassifiziert (34 %), chromophob (16 %), translokation-assoziiert (8%) und andere (4 %). 73 % waren nephrektomiert, 82 % hatten ein intermediäres/schlechtes Risiko laut IMDC, 23 % und 28 % hatten Leber- bzw. Knochenmetastasen. 69 % der Kohorte erhielt die Kombinationstherapie als Erstlinientherapie. ORR/DCR/PFS war signifikant niedriger, wenn Kombinationstherapien in der zweiten oder späteren Linie im Vergleich zur Erstlinientherapie verwendet wurden.

Fazit: Sowohl in der Erstlinie als auch in den späteren Behandlungszyklen wurden Erfolge der klinischen Antitumortherapie bei neuartigen Kombinationen beobachtet. Prospektive Studien sind erforderlich, um mehr Evidenz für die optimale Behandlungswahl bei nccRCC zu etablieren.