Bei IO-TKI- Kombinationen werden therapielimidierende Nebenwirkungen meist durch TKIs verursacht. Aus der Literatur ist bekannt, dass eine TKI-Monotherapie pausiert werden kann, ohne den Patienten zu gefährden. Eine italienische Studie um Roberto Iacovelli untersucht bei unbehandelten, metastasierten RCC-Patienten mit einer Kombinationstherapie (Avelumab + Axitinib), ob ein Absetzen des TKI unter Fortführung von Avelumab bei Patienten in Tumorremission die Sicherheit erhöht ohne die Effektivität der Therapie einzuschränkt. Die Erhaltungstherapie mit Avelumab wird dabei fortgeführt. Bei erneuter Progression wurde die Kombinationsterapie erneut gestartet.
Ergebnisse: Es zeigte sich, dass von den Patient:innen, die Axitinib pausierten, 72,4% nach 8 Wochen keine Progression aufwiesen. Das progressionsfreie Überleben (PFS) betrug 23,8 Monate. Von den 17 Patient:innen, bei denen Axitinib erneut gestartet werden musste, blieben 6 auch unter erneuter Kombnationstherapie progredient. Die Ergebnisse legen nahe, dass es für einige mRCC-Patient:innen, die positiv auf die TKI+IO-Kombination reagieren, sicher ist, TKIs abzusetzen. Dies minimiert die Toxizität, lässt aber dennoch den therapeutischen Nutzen des TKI bei Wiedereinführung zu.
Ein Einschränkungsfaktor dieser Studie ist jedoch die spezifische Kombination von Avelumab und Axitinib: Sie ist zwar in aktuellen Leitlinien als Option vermerkt, stellt aber nicht die Hauptempfehlung dar. Die vorgestellten Daten könnten ein Hinweis sein. Ob die Ergebnisse auf andere IO-TKI Kombinationen angewendet werden können, wurde nicht untersucht. Die Entscheidung, ob eine TKI pausiert wird, muss letztendlich individuell mit dem Patienten/ der Patientin getroffen werden.