Für ausgewählte Patient:innen mit nicht-metastasiertem muskelinvasivem Blasenkarzinom und mit hohem Rückfallrisiko nach der Zystektomie wird eine adjuvante Immuntherapie empfohlen, während die verbleibenden Patient*innen erst zum Zeitpunkt eines sichtbaren Rezidivs behandelt werden. Eine mögliche personalisierte Identifizierung von Patient:innen, die von einer frühen Immuntherapie profitieren könnten, basiert auf der Detektion von zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) während der Nachsorge. TOMBOLA ist der erste Bericht über klinische Studiendaten, bei dem serielle ctDNA-Messungen verwendet wurden, um Behandlungsentscheidungen bei Blasenkrebs zu steuern.
Ergebnis: Die TOMBOLA-Studie ist eine multizentrische, nicht-randomisierte, interventionelle Studie, bei der Patient:innen, die aufgrund eines nicht-metastasierten muskelinvasiven Blasenkarzinoms (cT2-4aN0-1M0) eine neoadjuvante Chemotherapie und die radikale Zystektomie durchlaufen, im postoperativen Zeitraum mit seriellen, tumorinformierten ctDNA-Tests überwacht werden. Wenn der Patient zu irgendeinem Zeitpunkt ctDNA-positiv ist, wird zusätzlich ein CT-Scan durchgeführt und mit Atezolizumab unabhängig von den Ergebnissen der Bildgebung gestartet.
Die erste vorläufige Analyse umfasste 153 Patient:innen; darunter waren 87 (57 %) ctDNA-positiv nach der RC (75 % wurden < 4 Monate nach der RC nachgewiesen). Die mediane positive Vorlaufzeit im Vergleich zu Metastasen, die durch CT-Scans identifiziert wurden (n=17; 20 % der ctDNA-positiven Patient*innen), betrug 43 Tage (Spanne: -13 bis 501 Tage). Von den ctDNA-negativen Patient:innen entwickelten nur 2 (3 %) während der Nachsorge Metastasen im CT-Scan.
Fazit: Serielle Messungen von ctDNA nach neoadjuvanter Chemotherapie und radikaler Zystektomie sind eine hochspezifische Methode, um Patient:innen zu identifizieren, die möglicherweise von einer frühen Immuntherapie profitieren könnten.