Martin Voss vom renommierten Memorial Sloan Kettering Cancer Center (MSKCC) in New York stellte neue Daten zu Volrustomig, einem bispezifischen PD-1/CTLA-4 bispezifischen Antikörper vor. Die gleichzeitige Hemmung von PD-1 und CTLA-4 ist in der Behandlung des metastasierten Nierenzellkarzinoms bereits etabliert. In dieser „First-time-in-human“-Studie wurde Volrustomig 65 fortgeschrittenen Nierenzellkarzinom-Patient:innen als Erstlinientherapie verabreicht. Die Ergebnisse sind vielversprechend; objektive Ansprechraten von rund 45 %.
Limitierend für eine lange Anwendung einer Therapie ist aber oft eine Abbrechen aufgrund von Nebenwirkungen. Die Verwendung eines bispezifischen Antikörpers könnte hierbei in der Theorie ein vielversprechender Ansatz sein. Durch die spezifische Bindung an PD-1-aktivierte T-Zellen könnten theoretisch Nebenwirkungen an anderen Organsystemen verhindert werden. Zudem führt eine gleichzeitige Hemmung von PD-1 und CTLA-4 zu einer erhöhten Zytokin-Ausschüttung durch die T-Zelle, was generell mit besserem klinischen Ansprechen assoziiert ist.
Ausblick: Die weitere Entwicklung von Volrustomig sollte aufmerksam verfolgt werden. In dieser Studie scheint neben hoher Wirksamkeit auch das Nebenwirkungsprofil vergleichbar mit klassischer dualer Checkpointhemmung. Derzeit laufen zudem Kombinationsstudien mit Lenvatinib. Doch bis zu einer Integration in den klinischen Alltag – was noch Jahre in Anspruch nehmen könnte – sind weitere Untersuchungen und Langzeitergebnisse erforderlich.