In diese Phase-3b-Studie wurden 220 Patientinnen mit platinsensiblem epithelialem nicht-muzinösem Ovarialkarzinomrezidiv und einer PARP-Inhibitor-Vortherapie eingeschlossen. Die Patientinnen wurden in zwei Kohorten unterteilt, BRCAwt (>12 Monate Abstand zur PARP-Inhibitor-Therapie) und BRCAm (>18 Monate Abstand zur PARP-Inhibitor-Therapie), und erhielten jeweils 2:1 Olaparib vs. Placebo als Erhaltungstherapie nach Ansprechen auf eine platinhaltige Kombinationschemotherapie. In der BRCAm-Kohorte zeigte sich ein signifikanter Unterschied für den primären Endpunkt progressionsfreies Überleben (medianes PFS Olaparib: 4,3 Monate vs. Placebo: 2,8 Monate; HR 0,57 [0,37-0,87]) zwischen den beiden Gruppen. Auch in der BRCAwt-Kohorte zeigte sich ein signifikanter Unterschied für den primären Endpunkt progressionsfreies Überleben (medianes PFS Olaparib: 5,3 Monate vs. Placebo: 2,8 Monate; HR 0,43 [0,26-0,71]) zwischen den beiden Gruppen. Interessanterweise zeigte sich der PFS-Vorteil in der BRCAwt-Kohorte sowohl in der Subgruppe mit positivem HRD-Test (52%) als auch mit negativem HRD-Test (48%).
Fazit: Die vorliegende Studie widerlegt die Befürchtung, dass PARP-Inhibitor nur einmal bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom eingesetzt werden können. Insbesondere Patientinnen mit einem längeren Abstand zur letzten PARP-Inhibitor-Therapie und adäquatem Ansprechen auf eine platinhaltige Kombinationschemotherapie dürften von einer wiederholten Erhaltungstherapie mit Olaparib – unabhängig vom BRCA- und HRD-Status – profitieren.