In die Phase-III-Studie ATHENA-COMBO/ENGOT ov-45 wurden 863 Patientinnen mit primär fortgeschrittenem high-grade epithelialem Ovarialkarzinom eingeschlossen. Die Patientinnen erhielten 1:1 randomisiert den PARP-Inhibitor (PARPi) Rucaparib oder Rucaparib plus Nivolumab als Erhaltungstherapie nach Ansprechen auf eine platinhaltige Kombinationschemotherapie. Die Patientinnen im Studienarm erhielten Rucaparib in der Dosierung von 600 mg 2-mal täglich und Nivolumab 480 mg Q4W.
Ergebnisse: In der Gesamtkohorte zeigte sich kein signifikanter Unterschied für das progressionsfreie Überleben (medianes PFS Rucaparib + Nivolumab: 15,0 Monate vs. Rucaparib: 20,2 Monate, HR 1,28 [1,08–1,48]) zwischen den beiden Gruppen. Auch in der HRD-positiven Subgruppe zeigte sich kein signifikanter Unterschied für das progressionsfreie Überleben (medianes PFS Rucaparib + Nivolumab: 28,9 Monate vs. Rucaparib: 31,4 Monate, HR 1,1 [0,9–1,5]) zwischen den beiden Gruppen. Dies bestätigte sich auch bezüglich PFS und PD-L1-Testung (sowohl für PD-L1 ≥ 5 % und ≥ 1 %: HR 1,5 [0,9–2,4] und HR 1,3 [1,0–1,7]). Dies zeigte sich in einer kürzeren Therapiephase (Rucaparib + Nivolumab: 8,4 Monate orale Therapie und 4,6 Monate i.v. Therapie vs. Rucaparib: 14,7 Monate orale Therapie und 11,1 Monate i.v. Therapie).
Bezüglich der Nebenwirkungen zeigte sich eine etwas erhöhte Rate an Grad 3–5 Nebenwirkungen in der Rucaparib + Nivolumab-Gruppe, jedoch kein neues relevantes Sicherheitssignal.
Fazit: Die ATHENA-COMBO-Studie konnte keinen Benefit durch die zusätzliche Erhaltungstherapie mit Nivolumab zu einem PARP-Inhibitor bei primär fortgeschrittenen epithelialen Ovarialkarzinomen zeigen. Damit ist dies nun die vierte negative Studie im Kontext einer Checkpoint-Inhibitor-Erhaltungstherapie im Rahmen der Primärtherapie des fortgeschrittenem epithelialem Ovarialkarzinom.