Die 5 übergreifenden Prinzipien – und damit das Herzstück der Behandlung und des Managements von Patient:nnen mit rheumatoider Arthritis – bleiben unverändert. Nach einer intensiven Evaluierung hinsichtlich der Beibehaltung der Kurzzeittherapie mit Glukokortikoiden (GC) parallel zum Start von Methotrexat (MTX) hat sich die EULAR Task Force dazu entschlossen, diese Empfehlung zu präzisieren. GC sollen so bald wie möglich reduziert und beendet werden. Der NORD-STAR–Trial zeigte allerdings eindeutig die Nichtunterlegenheit von MTX+GC gegenüber MTX+bDMARDs. Nach Versagen einer Therapie mit MTX und dem Vorliegen von schlechten prognostischen Faktoren sollte jedenfalls ein bDMARD hinzugefügt werden. Neu ist, dass JAK-Inhibitoren nur nach Berücksichtigung von Risikofaktoren wie Alter über 65 Jahren, Rauchen sowie kardiovaskulären, malignen oder thromboembolischen Risikofaktoren in diesem Stadium verwendet werden sollen. Nach dem Versagen von bDMARD- oder tsDMARD-Therapien wurde nun spezifiziert, dass auch bei vorhergehender TNF- oder IL6-Rezeptor-Blockade erneut ein TNFi oder ein IL-6R-Inhibitor eingesetzt werden kann. Die letzten 2 Empfehlungen aus 2019 wurden zu einer zusammengefasst. Hier wird hervorgehoben, dass ein Zustand von langanhaltender Remission erst nach einem kompletten Ausschleichen von GC erfasst werden kann. Daraufhin besteht die Möglichkeit jegliches DMARD, unabhängig ob csDMARD oder bDMARD in einem gemeinsamen Entscheidungsfindungsprozess mit dem Patienten/der Patientin zu reduzieren.
Fazit: Die Basis und der Großteil der Struktur der EULAR-Management-Empfehlungen bleiben gleich und die gemeinsame Entscheidungsfindung für die passende Therapie mit den jeweiligen Patient:innen unter Berücksichtigung der individuellen Charakteristika ist essenziell.
Smolen J et al., Update of the EULAR Recommendations on the management of Rheumatoid Arthritis