Hellgren K et al., OP0210
Die Integration der Familienplanung in den Managementplan der rheumatoiden Arthritis (RA) ist mittlerweile unumstritten. Aus diesem Grund ist die Identifizierung entsprechender Strategien und relevanter Risikofaktoren in diesem Zusammenhang ein bedeutsames Forschungsthema. RA-Patientinnen haben ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten (PTB) und dafür, untergewichtige (small for gestational age; SGA) Säuglinge zu gebären. Eine Kohortenstudie untersuchte nun den Einfluss antirheumatischer Therapien und der Krankheitsaktivität auf die Risiken für PTB und SGA.
Dazu wurden Daten zu RA-PatientInnen aus den Schwangerschaftsregistern Dänemarks und Schwedens mit Daten zu Krankheitsaktivität und Therapie verknüpft. Zudem erfolgte ein 1:10 Matching mit Schwangeren ohne RA: 1.739 RA-Patientinnen wurden 17.390 Frauen ohne RA gegenübergestellt. Frauen, die in den 9 Monaten vor Schwangerschaft eine Therapie mit bDMARDs in Kombination mit Steroiden oder csDMARDs erhielten, zeigten ein erhöhtes Risiko für PTB und SGA im Vergleich zu Frauen ohne RA. Auch eine hohe Krankheitsaktivität war im Vergleich zu einer niedrigen (DAS28 > 4,1 vs. < 3,2) mit einem erhöhten Risiko für PTB und SGA verbunden. Unter Herausrechnung der Krankheitsaktivität hatte die Therapie während der Schwangerschaft allerdings keinen wesentlichen Einfluss auf das PTB- bzw. SGA-Risiko.
Fazit: Diese großangelegte observationelle Studie zeigt auf, dass insbesondere die Krankheitsaktivität (mehr als die Therapie) einen Risikofaktor während der Schwangerschaft darstellt und unterstreicht die Rolle der Familienplanung als wesentlichen Teil des Behandlungskonzepts junger Frauen mit RA.