Steigert das Absetzen von Glukokortikoiden in Remission das Schubrisiko?

Das Absetzen von Glukokortikoiden (GCs) ist aufgrund ihrer Nebenwirkungen bei langzeitiger Anwendung ein wesentliches Ziel in der Treat-to-Target-Strategie bei systemischem Lupus erythematodes (SLE). Um nachzuweisen, ob es praktikabel ist, GCs nach Erreichen einer Remission abzusetzen, wurden prospektiv erhobene Daten von Patient:innen, bei denen zwischen 1990 und 2023 SLE diagnostiziert wurde, retrospektiv analysiert.

Das Erreichen einer Remission wurde als SLEDAI-2K = 0 unter Prednison ≤ 5 mg/Tag und/oder unter stabiler Immunsuppression definiert. Diese wurde bei 360 Patient:innen ohne GCs (Off-GCs 74,4 %) und bei 124 mit GCs (on-GCs 25,6 %) erreicht. Demografische und klinische Merkmale waren bei beiden Patient:innengruppen ähnlich. Während einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 87 Monaten ergaben sich 0,13 Schübe/Patient:in in der Off-GCs Gruppe und 0,29 Schübe/Patient:in in der On-GCs Gruppe. Ähnliche Ergebnisse wurden bei Patient:innen in dauerhafter Remission (> 2 Jahre) beobachtet. Krankheitsdauer und positives Anti-U1RNP waren Prädiktoren einer schubfreien Remission.

Fazit: In dieser Untersuchung war das Absetzen von Glukokortikoiden während der SLE-Remission sicher und mit einem geringen, gegenüber der Therapiefortsetzung nicht erhöhten Schubrisiko verbunden.

Vesentini F et al. OP0180

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