Innerhalb von nur 2 Monaten ist es der EULAR gelungen, einen Live-Kongress zu einem E-Kongress umzugestalten, wie Univ.-Prof. Dr. Daniel Aletaha, Leiter der Klinischen Abteilung für Rheumatologie (AKH Wien), in seinem Video-Statement betont.
Damit ist der EULAR 2020 einer der ersten großen Kongresse dieses Jahres, dessen Inhalte ausschließlich virtuell verfügbar sind. Natürlich werde die Ausrichtung als digitale Veranstaltung die Möglichkeiten des kollegialen Austausches limitieren, als Notlösung sei aber das Bestmögliche gelungen. Unabhängig davon bringt Aletaha seine Hoffnung zum Ausdruck, dass der EULAR 2021 in gewohnter Form stattfinden wird können.
Auf vorgestellte wissenschaftliche Arbeiten seiner Abteilung angesprochen, verweist Aletaha einerseits auf die EULAR-Empfehlungen zur rheumatoiden Arthritis (RA), die von em. O. Univ.-Prof. Dr. Josef Smolen vorgestellt werden. Darüber hinaus wird Dr. Paul Studenic Empfehlungen präsentieren, die sich speziell auf junge Patienten mit muskuloskeletalen Erkrankungen beziehen. Dr. Thomas Deimel präsentiert ein Projekt, das sich mit dem automatisierten Scoring von Röntgenaufnahmen bei RA beschäftigt. Eine praktische Umsetzung und die Verfügbarkeit für die breite Masse würden einen großen Gewinn für den klinischen Alltag bedeuten, so Aletaha.
Als Kongress-Highlights nennt Aletaha neben den Empfehlungen zu RA, Psoriasisarthritis und dem Umgang mit COVID-19 auch neue Behandlungsmodalitäten bei Lupus. Dazu zählen Interleukin-12/23-Blocker, JAK-Inhibitoren und auch Interferone als Targets. In einer HOT-Session wird zudem ein Überblick über die Möglichkeiten der Therapiereduktion bei RA gegeben.